Rheinische Post - Xanten and Moers
Rat beschließt Windkonzentrationszonen
In der Gemeinde Alpen werden Vorranggebiete in Veen, Winnenthal und Bönninghardt definiert. CDU, Grüne, und FDP stimmen dafür, SPD und Die Partei dagegen. Umstritten bleibt die Zone im Bönninghardter Wald.
Auch der flammende Appell von Berufsjäger Ralf Hinrichs am Ende der Debatte änderte nichts mehr an der Entscheidung des Rates. Der Waldmann nannte es einen „Irrsinn“, den Wald in der Bönninghardt, der sich gerade gut und hoffnungsvoll entwickle und der viel Wasser und CO2 speichern könne, abzuholzen, um Windräder an seiner Stelle zu errichten, die nachhaltige Energie produzieren. „Bitte überdenken Sie Ihre Entscheidung, damit wir nicht viele Hektar guten Wald opfern“, bat Hinrichs.
Der Rat hat mehrheitlich mit den Stimmen von CDU, Grünen sowie FDP und gegen SPD sowie Die Partei den Teilflächennutzungsplan „Konzentrationszonen für Windenergieanlagen“beschlossen. Die Verwaltung hat nun den Auftrag, das Genehmigungsverfahren über die Bezirksregierung Düsseldorf einzuleiten.
Bürgermeister Thomas Ahls sprach davon, dass die Entscheidung für alle sehr schwer sei. Aber die Zeit dränge. Wenn man jetzt noch Korrekturen anzubringen versuche, sei das eine „wesentliche Änderung“, die eine neue Offenlage nach sich zöge. Ahls: „Dann könnten wir den Zeitplan bis Januar nicht mehr einhalten.“Die Konsequenz wäre, dass Alpen ohne Vorranggebiete für die Windmühlen keine Kontrolle mehr darüber hätte, wer wo neue Anlagen errichten kann.
Die aktuelle Flächenkulisse habe sich auch deshalb ergeben, weil Veen, wo bestehende Anlagen nachgerüstet werden („Repowering“) zum Beispiel nicht angerechnet wird. Als Konzentrationszonen sind jetzt Veen-West (Richtung Gemeindegrenze Sonsbeck), Bönninghardt
und Winnenthal/Menzelen definiert. Die fünf Ratsfraktionen begründeten in der Sitzung, warum sie für oder gegen den Beschlussvorschlag der Verwaltung stimmten.
Auch Gegner aus der Bürgerschaft meldeten sich zu Wort und beteiligten sich ruhig und sachlich an der Debatte.
Peter Nienhaus (Grüne) wies darauf
hin, dass es sich jetzt um den ersten Schritt im Verfahren handele. Armin Lövenich (SPD) kritisierte, dass die Aussagen in einigen Gutachten immer noch fehlerhaft seien.
Nun werde auf der Bönninghardt abgeholzt, obwohl selbst das Wirtschaftsministerium sage, für den Bau von Windenergieanlage dürfe nur Nadel-, aber kein Laubwald geopfert werden. In der Bönninghardt gebe es aber auch Laubwald. Aber: Grundsätzlich sei auch die SPD für die Ausweisung von Konzentrationszonen. Hätte man zum Beispiel Drüpt mit aufgenommen, hätte man möglicherweise einen Trumpf gegen den dort beabsichtigten Kiesabbau in der Hand gehabt.
Für die FDP signalisierte Moritz Vochtel kurz und knapp „Zustimmung“, erinnerte Matthias Schuscik von Die Partei an das Credo seiner Partei, das da laute: „Ja zu Windkraft, Nein zu Windkraft“. Der Schaffung von Konzentrationszonen stimme man zu, Windkraftanlagen im Wald lehne man aber ab.
Für die CDU sagte Frederik Paul: „Wir wollen Windenergie, aber wir wollen sie steuern können.“Das „Ping-Pong um Ablehnung und Zustimmung“müsse endlich ein Ende haben. Die CDU wolle eine Verspargelung der Landschaft durch Einzelanlagen verhindern. Paul: „Wir stimmen zu, weil wir ganz Alpen im Blick haben und nicht nur einzelne Ortsteile.“Seine Fraktion habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht.