Rheinische Post - Xanten and Moers
Eine junge Weltmeisterin für Moers
Die 13-jährige Ylvie Zahn aus Baden-Württemberg ist im Vier-Sportarten-Wettbewerb Racketlon kaum zu schlagen. Im kommenden Jahr soll das Talent in der Bundesliga für die erste Mannschaft des Moerser Racketlon-Vereins antreten.
Ylvie Zahn ist ein sportliches Multitalent. Die 13-jährige Gymnasiastin aus Korntal bei Stuttgart beherrscht den Umgang mit Tischtennisschläger und dem Badminton-Racket, dazu das Spiel auf dem Squashcourt sowie auf dem Tennisplatz. Und dies so unglaublich gut, dass sie bereits vier Weltmeistertitel bei Turnieren in Zürich, Wien und Rotterdem in den vergangenen drei Jahren eingefahren hat. Das ist auch Frank Kleiber nicht entgangen. Der Vorsitzende des Moerser Racketlon-Vereins hat Ylvie Zahn für künftige Bundesliga-Einsätze gewinnen können. Im nächsten Jahr soll die 13-Jährige in der zweithöchsten Spielklasse für Moers antreten.
„Ylvie ist noch sehr jung, aber mit dem Schläger ein echter Winner“, sagt Frank Kleiber, der in der Vierfachsportart Racketlon ja auch schon einige Weltmeistertitel holen konnte. Der Kontakt nach Süddeutschland kam über eine Jugendsichtung im fränkischen Fürth zustande, die Kleiber einst als Racketlon-Verbandspräsident mit organisiert hatte.
„Mein damaliger Badminton- und Tischtennistrainer hat gedacht, das wäre für mich eine tolle Sache, da mal mitzumachen“, erinnert sich Ylvie Zahn. Deren Lieblingssportart ist Tennis. Im Alter von fünf Jahren stand sie erstmals auf dem Court und zählt heute zu den zehn besten Spielerinnen ihrer Altersklasse in Baden-Württemberg. Badminton und Tennis kamen drei Jahre später hinzu, Squash dann mit zehn.
Alle vier Sportarten gut zu trainieren, ist natürlich zeitaufwendig und auch nicht so einfach. Bei Heimatverein TSV Korntal spielt Ylvie Zahn Tischtennis und Badminton, für Tennis geht es zum TC Ludwigsburg und zum TC Tachenberg, Squash wird bei den Squash Devils in Gerlingen betrieben.
„Im Fokus steht aber meine Lieblingssportart Tennis. Da trainiere ich vier- bis fünfmal die Woche, bin auch bei Verbandsspielen und Turnieren dabei“, sagt Ylvie Zahn. Die 13-Jährige denkt derzeit allerdings (noch) nicht darüber nach, sich später einmal auf eine erfolgversprechende Sportart zu fokussieren, vielleicht auf dem Tenniscourt: „Dass ich meine Lieblingssportarten in einem Wettbewerb wie Racketlon hintereinander spielen kann, finde ich super.“
Davon wollen im neuen Jahr bei den Bundesliga-Runden auch die Moerser profitieren. Ylvie Zahn war in dieser Saison schon für den MRV aktiv – bei der Rückrunde in Kerpen für die zweite und dritte Mannschaft. „Das hat Spaß gemacht. Alle waren super nett zu mir und haben sich gefreut, dass ich mit dabei bin“, erinnert sich Ylvie Zahn an ihren Moerser Premieren-Spieltag. „Und ich gehe aber schwer davon aus, dass Ylvie bei uns 2024 in der Bundesliga-Mannschaft mitmischen wird“, betont Klubpräsident Frank Kleiber, der selbst in dieser Saison für die zweite Moerser Mannschaft aktiv war.
Ylvies Mutter Nicole Zahn fährt ihr Kind übrigens zu den Wettkämpfen, die auch schon mal über Landesgrenzen hinausgehen – wie eben bei einer Weltmeisterschaft.
„Ylvie ist noch sehr jung, aber mit dem Schläger ist sie ein echter Winner“Frank Kleiber Vorsitzender des MRV
Trotz des höchsten aller Titel steht bei Ylvie Zahn der Spaß am Sport im Vordergrund: „Wenn ich für die Schule lernen muss oder mich lieber mit Freundinnen treffen will, lasse ich auch schon mal ein Training ausfallen.“
Wer will es der Neuntklässlerin verdenken? Es braucht halt in jungen Jahren auch eine gewisse Lockerheit, um sportlichen Erfolg zu haben. Vorbilder sind der 13-Jährigen in den einzelnen Disziplinen bisher auch nicht wichtig. Das hat einen einfachen Grund: „Ich spiele lieber selber, als dass ich anderen zuschaue.“