Rheinische Post - Xanten and Moers
Die Xantener Waldzwerge machen Zirkus
XANTEN Gekonnt lassen Greta, Juscha und John die Kunststoffteller auf den dünnen Stäben kreisen. Die drei gehören zu den 20 Kindern des Elterninitiativ-Kindergartens Waldzwerge im Xantener Ortsteil Marienbaum, für die es ein ganz besonderer Tag ist. Zum zweiten Mal ist Jonny Casselly junior mit seinem Zirkus bei den Waldzwergen zu Gast, um aus den Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren für kurze Zeit kleine Artisten zu machen.
„Wir arbeiten ja viel mit Kindern zusammen“, berichtet Casselly, der jedes Jahr den Xantener Weihnachtszirkus und in den Sommerferien den Kindermitmachzirkus veranstaltet. „Aber mit den ganz Kleinen zu arbeiten, ist immer etwas Besonderes.“Drei Tage haben er, seine Frau Jessica, seine Tochter Katy sowie Frieda Frücht, die bereits seit Jahren zum Team des Familienzirkus gehört, jeweils zwei Stunden mit dem Nachwuchs geprobt. An diesem Tag dürfen sie in dem kleinen Zirkuszelt vor dem Kindergarten den Eltern ihr Können vorführen.
Alle 20 Kinder der einzügigen Kita dürfen mitmachen. Während die einen noch skeptisch schauen, sind die anderen bereits mit Herz und Seele dabei. Unter fachkundiger Anleitung und mit Hilfe der erfahrenen Zirkusfamilie üben sich die Mädchen und Jungen im Jonglieren mit Tellern, tanzen auf dem
Seil, zaubern Farbe in schwarz-weiße Bücher oder stellen sich wagemutig mit nackten Füßen auf einen Haufen Glasscherben.
Sogar mit dem Feuer spielen sie. Jonny Casselly bringt es auf ihre Hände, und ein ganz mutiges Mädchen hält sogar seine Zunge dafür hin. Eines der Mädchen traut dem Braten allerdings nicht so richtig und tritt den Rückzug in die Arme seiner Mama an, die im Publikum sitzt. Aber auch der Stress ist schnell vergessen, denn bei den nächsten Kunststücken ist die Kleine wieder mit von der Partie.
Natürlich darf auch ein Clown im Zirkus nicht fehlen, und so strapaziert dieser in Gestalt eines Kindes auch hier die Zwerchfelle des Publikums.
Beim Purzelbaumschlagen sorgt Jonny Casselly dafür, dass die Bewegungen rund sind und in eine Richtung gehen, nämlich nach vorne. Indes sorgt Katy Casselly dafür, dass ein Mädchen, welches hoch hinaus will, sicheren Stand auf ihren Schultern hat und die kleine Zirkuswelt von oben betrachten kann. Die Bodenakrobatik schließen alle mit einer Pyramide ab.
„Zirkus bedeutet Illusionen und erfüllte Kinderträume“, sinniert der Zirkusdirektor zum Schluss der Vorstellung. Für 20 Kinder sind diese Träume an diesem Tag wahr geworden. Beim Abbauen des Zeltes helfen die stolzen Eltern der KitaKinder ebenso wie sie es beim Aufbau getan haben.