Rheinische Post - Xanten and Moers
Totes Tier an B 57 in Xanten war ein Wolf
Vermutlich wurde das Tier überfahren. Solche Fälle häufen sich laut Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) derzeit.
XANTEN/NIEDERRHEIN Fotos und Videos, die möglicherweise einen Wolf zeigen, sorgen immer für große Aufmerksamkeit. Jetzt tauchte auf der Facebook-Seite „Du kommst aus Bedburg-Hau wenn“ein Clip auf, der einen Vierbeiner zeigt, der an einer Straße vorbeiläuft. In diesem Fall kommt das Landesamt für Umwelt, Natur und Verbraucherschutz (Lanuv) zu einer klaren Aussage: „Das Tier ist eindeutig kein Wolf“, sagt Lanuv-Sprecher Wilhelm Deitermann. Doch er gibt auch an, dass sich momentan die Fälle häuften, in denen Wölfe auf Straßen unterwegs seien und von Autos überfahren würden. Es habe zuletzt mehrere tote Tiere gegeben, erläutert Deitermann. Vermutlich ist auch das in Xanten auf einer Wiese tot aufgefundene Tier so verendet. Bestätigt ist inzwischen, dass es sich um einen Wolf handelte.
Der jüngste Verkehrsunfall mit einem Wolf stammt vom Samstag. Da war ein Tier in einem Unfall auf der Autobahn verwickelt. Der Wolf kam dabei ums Leben. Der Unfall ereignete sich auf der A2 bei Verl (Nähe Bielefeld) auf der Fahrbahn in Richtung Hannover. Eine Frau hatte das Tier, das auf der Fahrbahn lief, nach eigenen Angaben erfasst. Der Wolf starb. Die Frau blieb unverletzt, an dem Auto entstand lediglich Sachschaden.
Dass gerade jetzt viele Tiere überfahren werden, liege daran, dass viele Wölfe jetzt auf Wanderschaft seien und durch die Landschaft zögen, erklärt der Lanuv-Sprecher. Die überfahrenen Tiere lagern aktuell in der Kühlkammer in Recklinghausen. Dort wird jetzt auch der Wolf aus Ostwestfalen erst einmal aufbewahrt werden. Später werden die Kadaver in einem gemeinsamen Transport nach Berlin zum LeibnitzInstitut für Wildforschung gebracht. Dort werden alle Tiere pathologisch untersucht.
Ein Aufwand, der manchen wundert. Doch für Wölfe ist das vorgeschrieben,
weil das Tier einen besonderen Schutzstatus hat. Die Untersuchung der Tiere in Berlin soll wertvolle Hinweise über das Leben des Wolfes liefern. Unter anderem kann man so untersuchen, wie sich die Tiere ernähren. Es habe sich beispielsweise gezeigt, dass sich die Wölfe fast ausschließlich von Wildtieren ernähren.
In Berlin war auch das Tier untersucht worden, das Anfang März in Xanten-Birten an der Bundesstraße 57 gefunden worden war. Schnell gab es den Verdacht, dass es sich dabei um einen Wolf handeln könnte. Jetzt ist das Gewissheit. Nach der Untersuchung des Kadavers steht fest, dass es sich um einen Wolf handelt.
Das Tier taucht jetzt auch offiziell in der Liste der Wolfsnachweise auf. Vermutet wird, dass auch dieser Wolf von einem Auto überfahren wurde. Es handelt sich um einen weiblichen Altwolf. Die Untersuchung der DNA, um zu klären, ob das Tier schon irgendwo anders registriert wurde, läuft noch.
Es war nicht das erste Mal, dass in Xanten ein Wolf gesichtet wurde. Nach Aussage des Lanuv hatte es vor zwei Jahren einen Nachweis gegeben. Demnach wurde am 12. Februar 2022 in Xanten/Sonsbeck ein Schaf von einem Rüden mit der Kennung GW1625m aus dem Territorium Groote Heide in den Niederlanden gerissen. Der Wolf hatte damals den linken Niederrhein durchwandert. Er riss nicht nur in Xanten/Sonsbeck, sondern auch in Moyland und Krefeld Schafe.