Rheinische Post - Xanten and Moers
SV Scherpenberg macht trotz eines 0:4 nicht alles verkehrt
(tik) Sie galten zu Saisonbeginn noch als großer Aufstiegskandidat, machten selbst aus ihren Oberliga-Ambitionen keinen Hehl. Doch die Spitzenplätze der Fußball-Landesliga sind für den SV Scherpenberg längst außer Reichweite gerückt. Auf den Verlust der gegen die Spvgg. Sterkrade-Nord gewonnenen sechs Zähler nach dem Rückzug der Oberhausener unter der Woche folgte am Donnerstagabend der nächste Nackenschlag. Durch die klare 0:4 (0:2)-Niederlage bei BlauWeiß Dingden rutschten die Moerser sogar auf den zwölften Platz ab. Das Team von Ralf Gemmer muss jetzt erst einmal nach unten schauen, auch wenn acht Punkte Vorsprung auf die SGE Bedburg-Hau, die aktuell den höchstwahrscheinlichen Relegationsplatz 16 belegt, derzeit noch komfortabel scheinen.
Gemmer musste in Dingden nicht nur auf den nach seinem Ausraster in Schönebeck für acht Spiele gesperrten Ömer Akbel verzichten. Auch für Innenverteidiger Niko Kuipers reichte es wegen einer Bronchitis wie befürchtet nicht. Dazu blieb auch Nermin Badnjevic mit seinem lädierten Oberschenkel sicherheitshalber auf der Bank. In der Offensive sollte Routinier El Houcine Bougjdi Stürmer Tim Falkenreck unterstützen, im Abwehrzentrum absolvierte der lange verletzte Marcel Gesemann sein erstes Pflichtspiel seit
Ende November. Der Rekonvaleszent machte seine Sache gegen den äußerst unangenehm zu bespielenden Mohamed Salman über weite Strecken auch ordentlich. Dass der BWD-Angreifer trotzdem zweimal zum frühen 1:0 (7.) und zum 3:0 (48.) knipsen konnte, lag eher daran, dass die Gäste auf den Außenbahnen viel zu viel zuließen und sich dort mehrfach überrennen ließen.
Auch wenn es gerade wegen dieser Schwäche am Ende deutlich wurde, machten die Scherpenberger ihre Sache mit Ball über weite Strecken gar nicht schlecht und brachten die beste Defensive der Liga gerade in der Phase nach dem frühen Rückstand und dem 2:0 durch Jonas Schneiders (29.) mehrfach in Verlegenheit. Spätestens mit dem dritten Dingdener Treffer von Salman war die Luft dann raus. Die abgezockten Hausherren ließen kaum noch etwas zu und durften nach dem 22. Saisontreffer des früheren Bocholter RegionalligaSpielers André Bugla erneut jubeln (76.). „Schade, wir kassieren schon das erste Tor blöd und müssen dann eigentlich das 1:1 machen. Hinten raus war dann allerdings nicht mehr viel drin“, resümierte Ralf Gemmer.
SV Scherpenberg Hauffe – Klotz, Grevelhörster, Gesemann, Willing – Werner (61. Blank), Bougjdi – Grlic, Meier
(61. Möllering), Kretschmer (80. Gronemann) – Falkenreck.