Rheinische Post - Xanten and Moers
Meik Bodden ruft den Abstiegskampf aus
Trotz klarer Überlegenheit und deutlicher Chancenvorteile unterliegt der Fußball-Landesligist 1. FC Lintfort bei der Spielvereinigung Steele 03/09 mit 0:1. Der Trainer ist gefrustet und hofft auf die baldige Rückkehr von Florian Ortstadt.
Für Meik Bodden war es überaus knifflig, mit dem Fußball-Landesliga-Abend in Steele umzugehen. Der von ihm trainierte 1. FC Lintfort hatte zwar in dünner Besetzung, mit neuer 3-4-2-1-Taktik und einem starken Marvin Ehis als Ersatz-Abwehrchef, eine recht gute Leistung auf dem mintgrünen Kunstrasen am
Langmannskamp gezeigt. Doch 11:4 Torchancen, 7:2 Ecken und gefühlte 80 Prozent Ballbesitz waren im Abstiegsduell bei der Spielvereinigung 03/09 im Essener Osten am Ende nicht genug. Das frustrierende 0:1 (0:1) war ein Resultat der latenten Lintforter Offensivschwäche.
Nicht nur der gelb-gesperrte Gabriel Derikx wurde vermisst, sondern insbesondere Torjäger Florian Ortstadt. „Ich hoffe, dass ich die Adduktorengeschichte bald hinter mir habe und gegen Dingden am nächsten Sonntag wieder spielen kann“, sagte der 35-jährige Mittelstürmer an der alten Steeler Holztribüne. Ortstadt litt ebenso an der Seitenlinie mit wie die Lintforter unter den 150 Zeugen angesichts einer ganzen Batterie bester Möglichkeiten.
Als Unglücksrabe des Gründonnerstag-Abends entpuppte sich dabei Luca Plum. Der ehemalige Klever Oberliga-Fußballer hatte zunächst das 0:1 durch Steeles Innenverteidiger Fabian Handke mitverschuldet, als er im Lintforter
Strafraum viel zu zögerlich zum Ball gegangen war (35.). In Halbzeit zwei vergab Plum eine der größten Torchancen, als er im Anschluss an
einen Arslanboga-Freistoß den Ball aus drei Metern Distanz über den Querbalken lupfte. Ein ärgerliches Kunststück mit dem Außenrist.
Doch es wäre zu einfach, die Niederlage allein an Luca Plum aufzuhängen. Kevin Bodden etwa unterstrich in einigen Situationen, dass er zum Vollstrecker in vorderster Linie kaum taugt. Coach Meik Bodden hatte angesichts von gerade einmal zwölf einsatztauglichen Akteuren allerdings keine wirklichen Alternativen. Der emsig bemühte MehmetAli Cengiz probierte es als hängende Spitze neben Luca Plum immerhin mit Distanzschüssen, zielte aber ebenso unpräzise wie die Kollegen. Robin van Radeckes 20-Meter-Freistoß in der Nachspielzeit, der zum mehr als verdienten 1:1 eigentlich mustergültig getreten war, fischte Steeles Keeper Adrian Wolbeck per Glanzparade noch aus dem rechten Torwinkel.
Und dann war da noch ein nicht gegebener Foulelfmeter, als Cengiz im Steeler Strafraum von den Beinen geholt worden war (71.). Eine sichtbar klare Fehlentscheidung des ansonsten gut pfeifenden Schiedsrichters. Der Ärger der Gäste über den verweigerten Strafstoß war auch nach dem Schlusspfiff nicht verraucht. Dennoch: Angesichts der klaren Chancenvorteile gegen eine defensive, fast nur auf Konter spielende Essener Mannschaft hätten die Lintforter die Elfmeterdiskussion selbst leicht vermeiden können.
„Wir haben klar besser gespielt als beim 2:1 gegen Schönebeck zuletzt. Wir haben uns auch nicht allzu viel vorzuwerfen. Doch mit dem 0:1 ist jetzt zehn Spiele Abstiegskampf und Wintersturm angezeigt“, erklärte Trainer Meik Bodden mit Blick auf die näher rückenden Gefahrenplätze. Nächsten Sonntag geht es gegen den Tabellenführer Blau-Weiß Dingden.
„Ich hoffe, dass ich gegen Dingden am nächsten Sonntag wieder spielen kann“Florian Ortstadt Torjäger des 1. FC Lintfort
Lintfort Hüpen – Sprenger, Ehis, Vizuete Mora - Ba. Arslanboga (81. Sonnabend), Konrad, Karaca (90.+1 Yasar), van Radecke - Plum (60. Kapuscinski), Cengiz (90.+1 Erol) - K. Bodden.