Rheinische Post - Xanten and Moers
Wieder drei Galopprennen in Sonsbeck
Nachdem im vergangenen Jahr zu wenige Meldungen eingegangen waren, haben die Veranstalter reagiert. Mit Erfolg: Beim Osterrenntag auf der Waldrennbahn am morgigen Sonntag laufen 13 Pferde. Anna van den Troost hat gute Siegchancen.
Im Vorjahr mussten die Galopprennen am populären Ostersonntag-Renntag auf der Sonsbecker Waldrennbahn ausfallen. Es waren nur zwei Pferde gemeldet, die Absage war alternativlos.
Nun die gute Nachricht: Am morgigen Sonntag finden im Rahmen des diesjährigen Osterrennens wie gewohnt wieder drei Rennen der schnellen Vollblüter statt, die es in der Spitze auf eine Geschwindigkeit von 60 Kilometer pro Stunde bringen. Vor einem Jahr hatte der mehrfache Champion-Trainer und Sonsbeck-Stammgast
Christian von der Recke geraten: „Die Ausschreibungen müssen geändert werden, damit so etwas mit zu wenigen Nennungen nicht passiert.“Der Veranstalter und der Dachverband in Köln haben reagiert – und so laufen in den drei Rennen insgesamt 13 Pferde, nur in einer Prüfung treten drei Pferde an.
Christian von der Recke ist in allen drei Rennen vertreten: „Ich möchte zwei Rennen gewinnen. Es wäre dann mein 2200. Sieg.“Der Vizepräsident des Trainer- und Jockeyverbandes und Vorstandsmitglied des Dachverbandes Deutscher Galopp betreut auf seiner Trainingsanlage in Weilerswist im Kreis Euskirchen 35 Pferde. „Ich freue mich auf Sonsbeck mit der tollen Stimmung dort“, sagt er. Dort laufen seine Pferde, eine Woche später tritt er in Venedig zu einem Halbmarathon an. Mehrmals in der Woche läuft er zwischen 10 und 15 Kilometer.
Auf drei seiner vier Starter sitzt die Belgierin Anna van den Troost. Den Kurs in Sonsbeck kennt sie von Kindesbeinen an, denn hier hat sie mit den Pferden ihres Vaters Ponyrennen bestritten und auch gewonnen. Aktuell liegt Anna van den Troost in der deutschen Jockey-Bestenliste hinter Thore Hammer-Hansen (neun Siege) und Leon Wolff (fünf Siege) mit vier ersten Plätzen an dritter Stelle. Der mit Lob eher sparsam umgehende Vollblut-Vollprofi Christian von der Recke schwärmt von ihr: „Man kann sich auf sie total verlassen. Wenn ich auf die Rennbahn komme, steht ihr Auto immer schon auf dem Parkplatz. In Sonsbeck kennt sie sich natürlich besonders gut aus. Es gibt keine Startmaschine, man muss schnell reagieren und die Bögen sind sehr eng. Das kann sie bestens.“Eine kritische Anmerkung kommt dann aber doch noch aus seiner Richtung: „Anna ist nicht die größte Stilistin im Sattel. Aber die Pferde laufen unter ihr gern und vor allem schnell.“
Die 27-Jährige hat bislang 249 Rennen gewonnen. Stefanie Koyuncu dagegen hat bereits 483 Siege auf ihrem Konto. Die 36-jährige Tochter des Krefelder Trainers Mario Hofer ist sogar schon zwei Mal im Deutschen Derby in Hamburg-Horn geritten. In Deutschland hat nur die 74-jährige Angelika Glodde mit 773 Rennen (darunter das Derby der ehemaligen DDR) mehr Siege als Stefanie Koyunca, die sich ebenso wie Anna van den Troost in Sonsbeck bestens auskennt.
In einem der drei Rennen wird sie im Sattel von Zavaro sitzen, der im Jahr 2021 sogar ein Grand-PrixRennen in Düsseldorf gewonnen hat. Von diesem Können ist der siebenjährige Wallach mittlerweile allerdings weit entfernt. Es könnte auch am Sonntag in Sonsbeck für ihn zu schwer werden.
„Ich freue mich auf Sonsbeck mit der tollen Stimmung dort“Christian von der Recke Stammgast beim Osterrennen