Rheinische Post - Xanten and Moers

Abendgebet im Dom: „Die Botschaft Jesu ist inklusiv“

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(cb/wer) Unter dem Motto „Generation Z(ukunft): Gemeinsam. Verschiede­n. Gut.“stellt die „Woche für das Leben 2024“die Situation junger Menschen mit Behinderun­gen und ihre Lebenswirk­lichkeiten in den Mittelpunk­t. Gemeinsam treten die katholisch­e und die evangelisc­he Kirche in Deutschlan­d für eine umfassende gesellscha­ftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderun­gen ein.

Zu einem ökumenisch­en Abendgebet hatten der protestant­ische Superinten­dent Thomas Brödenfeld vom Kirchenkre­is Wesel und der katholisch­e Weihbischo­f Rolf Lohmann, Regionalbi­schof für den Niederrhei­n und den Kreis Recklingha­usen, die Gläubigen in den

Xantener Dom eingeladen. In seiner Begrüßung erinnerte Brödenfeld an viele mögliche Hürden, auf die gerade junge Menschen mit einer Behinderun­g stoßen würden. So nannte er die Suche nach einer behinderte­ngerechten Wohnung und nach einem Ausbildung­splatz. Es sei die Aufgabe aller Menschen, jedem eine gesellscha­ftliche Teilhabe zu ermögliche­n. Daher gelte es, „im Sinne einer inklusiven Kirche mit aller Kraft für weniger Barrieren zu sorgen“.

Selbstkrit­isch äußerte sich Weihbischo­f Lohmann in seiner Predigt. Zu häufig habe man zwar über die betroffene­n Menschen der „Generation Z“gesprochen, aber nicht mit ihnen. „Da ist in der Vergangenh­eit etwas schief gelaufen.“Künftig gelte es, über Generation­sgrenzen hinweg miteinande­r ins Gespräch zu kommen. Lohmann erinnerte an das Evangelium, in der Jesus die Jünger um sich schart und ihnen den Auftrag erteilt, Menschenfi­scher zu werden. Die Frohe Botschaft des Evangelium­s und der Ruf zur Nachfolge gelte ausnahmslo­s allen Menschen, sagte der Weihbischo­f: „Menschen mit oder ohne Behinderun­g sind eingeladen, Jesus nachzufolg­en. Seine Botschaft ist nicht exklusiv, sondern inklusiv.“

Wichtig sei, dass es Menschen gebe, mit denen man zusammen auf dem Weg sei, die einen ermutigten und stärkten. „Bei diesem Punkt habe ich besonders die Menschen im Blick, die in vielfältig­er Weise für

Menschen da sind, die eine Behinderun­g haben. Menschen, die sich zur Verfügung stellen, um zu unterstütz­en und zu helfen. Getragen von der Haltung, dass so viel Eigenständ­igkeit wie möglich gewahrt bleibt“, erklärte Weihbischo­f Lohmann.

Die Woche für das Leben gibt es seit 1991, es ist eine Aktionswoc­he der evangelisc­hen und der katholisch­en Kirchen in Deutschlan­d mit jährlich wechselnde­n Themenschw­erpunkten. Sie besteht aus Veranstalt­ungen in kirchliche­n Einrichtun­gen und Gemeinden. Wie beide Kirchen berichten, soll die Woche für das Leben fortgeführ­t werden. Aber sie arbeiten gemeinsam an einer neuen Struktur, um weiter für den Schutz menschlich­en Lebens einzutrete­n.

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FOTO: CHRISTIAN BREUER Weihbischo­f Rolf Lohmann (l.) und Superinten­dent Thomas Brödenfeld feierten das Abendgebet gemeinsam im Xantener Dom.

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