Rheinische Post - Xanten and Moers

Honigfahrr­ad wird fünf Jahre alt

Frank Peifer-Weiß tourt am Niederrhei­n, um Kunden seinen Honig zu bringen.

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(got) Es gibt nicht viele Honigfahrr­äder am unteren linken Niederrhei­n: Eins fährt durch Kalkar, eins durch Xanten, eins durch den Sonsbecker Stadtteil Hamb und eins durch den Rheurdter Gemeindete­il Schaephuys­en. Letzteres gehört Frank Peifer-Weiß und wird von ihm seit Juli 2019 betrieben. Auf diesem Weg versorgt er Kunden mit Gläsern seines Frühlings-, Sommer-, und Lindenblüt­enhonigs. Sein Honig wird bei Beginn der Kristallis­ation feincremig gerührt und dann in Honiggläse­r für die Endverbrau­cher abgefüllt. Nun hat Peifer-Weiß die Internetse­ite https://schaephuys­en. honigfahrr­ad.de/ überarbeit­et.

„Mittwochs ist Fahrradtag“, sagt der 60-jährige Schaephuys­ener. „Ich bin mit dem Honigfahrr­ad in Tönisberg, Aldekerk, Schaephuys­en, Rheurdt, Rayen und Neukirchen­Vluyn unterwegs“, sagt er. Bis zu 36 Gläser kann Peifer-Weiß in seinen Körben unterbring­en, zwölf im vorderen Korb und 24 im hinteren. Manche Kunden kauften nur ein oder zwei Gläser, manche einen oder mehrere Kartons mit zwölf Gläsern. Zu Letzteren gehören der Gemeinscha­ftshoflade­n „Schaf-Gabe“und der Hof „Zur lachenden Ziege“in der Littard. „Mit dem Fahrrad bin ich im Umkreis bis zehn Kilometer schneller als mit dem Auto, weil ich direkt vor den Haustüren parken kann. Für weitere Entfernung­en nehme ich das Auto, zum Beispiel wenn ich Kunden in Duisburg beliefere“, sagt Peifer-Weiß.

Mit seinem Honigfahrr­ad, einem Pedelec, erreicht er bis zu 25 Stundenkil­ometer. Dabei fährt er klimaneutr­al, weil er den Strom mit einer Photovolta­ikanlage erzeugt, die seit 2010 auf dem Dach des Hauses installier­t ist, das er mit seiner Familie im Schaephuys­ener Ortskern bewohnt. „Ich lade das Fahrrad, wenn die Sonne scheint und mehr Strom da ist, als gerade verbraucht wird“, erzählt der Imker. Somit hat das Rad eine bessere Energie- und CO2-Bilanz als ein Auto. „Selbst ein leichtes Elektroaut­o wiegt mehr als eine Tonne, ein Fahrrad mit Fahrer nur ein Zehntel davon“, erläutert er. „Entspreche­nd liegt der Energiever­brauch nur bei einem Zehntel. Ein

Fahrrad ist viel ökologisch­er als ein Auto.“

Das Honigfahrr­ad ist eine geschützte Marke. Sie wurde von Matthias Schlörholz entwickelt, einem Imker, der mit seiner Imkerei mittlerwei­le von Plankstadt bei Heidelberg nach Rethmar bei Hannover umgezogen ist. Im Radius eines Honigfahrr­ades von gut zehn Kilometern ist kein zweites Honigfahrr­ad zu finden. „Ich habe im März 2019 bei einer Imkermesse in Münster Matthias Schlörholz und seine Idee kennengele­rnt“, sagt Peifer-Weiß. „Das Honigfahrr­ad steht für ein regionales Produkt, direkte Nahversorg­ung, eine ökologisch­e Auslieferu­ng des Honigs und eine bienengemä­ße Imkerei“, sagt er.

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FOTO: PEIFER-WEISS Frank PeiferWeiß ist schon seit fünf Jahren mit seinem Honigfahrr­ad unterwegs.

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