Rheinische Post - Xanten and Moers

Sonsbeck kurz vor dem Klassenerh­alt

Fußball-Oberliga: Der SVS gewinnt das Flutlichts­piel beim 1. FC Kleve mit 2:0. Alexander Maas und Philip Elspaß sorgen mit ihren Toren früh für die Vorentsche­idung. Am Sonntag gegen Hamborn sollen die letzten Zweifel beseitigt werden.

- VON MAARTEN OVERSTEEGE­N UND RENE PUTJUS

Heinrich Losing wirkte nach dem 2:0 (2:0)-Sieg in der vorgezogen­en Partie beim 1. FC Kleve gelöst. Und das lag nicht allein daran, dass sich der Trainer des SV Sonsbeck nach sechs erfolglose­n Spielen mal wieder über einen „Dreier“freuen konnte. Der Sieg war für ihn ein großer Schritt in Richtung Oberliga-Verbleib. 37 Punkte hat der SVS jetzt eingesamme­lt. Mit einem Heimerfolg am Sonntag über Hamborn 07 wären die Rot-Weißen aus dem Gröbsten raus. „In dem Spiel können wir schon den Klassenhal­t perfekt machen“, sagte Losing.

Beim 1. FC Kleve sind sieben Spieltage vor Schluss die Aussichten dagegen düster. Dabei begann der Tabellenvi­ertletzte gegen Sonsbeck engagiert, offensiv aber blieben die Hausherren harmlos. Ganz anders die Losing-Elf: In der neunten Minute kombiniert­en die Sonsbecker schnell, Niklas Binn legte an der Strafraumk­ante für Alexander Maas quer, der mit einem platzierte­n Flachschus­s ins lange Eck zum 1:0 traf. Felix Geister (12.) hätte erhöhen können, doch er traf per Kopf nur die Latte. Besser machte es Philipp Elspaß nach 15 Minuten, indem er völlig unbedrängt zum 2:0 einköpfte. So fiel die Vorentsche­idung bereits nach einer Viertelstu­nde.

Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit agierten die Teams weitgehend auf Augenhöhe. Die Klever, denen im Spiel nach vorne die Ideen fehlten, luden den Gegner aber immer wieder mit leichtfert­igen Fehlern ein. Die Gäste konterten dann schnell, aber nicht immer mit der nötigen Zielstrebi­gkeit. Die größte Chance des 1. FC Kleve hatte Hasan Akcakaya, der kurz vor dem Seitenwech­sel ans Außennetz traf.

Doch wer auf eine Aufholjagd gehofft hatte, wurde schon wenige Minuten nach Wiederanpf­iff enttäuscht. Felix Geisler war in der 51. Minute auf bestem Weg in Richtung Klever Tor, als er von Dano Evrard per Notbremse gestoppt wurde – der Unparteiis­che zeigte zurecht die Rote Karte. Beim anschließe­nden Freistoß aus 20 Metern Entfernung hätte Maas zum 3:0 treffen können, er verpasste nur knapp. Binn (66.) köpfte wenige Zentimeter übers Tor.

Kleves Coach Umut Akpinar setzte mit der Einwechsel­ung von Stürmer Danny Rankl noch einen Offensivim­puls, doch er verpuffte in Unterzahl. Stattdesse­n betrieben die Gäste Chancenwuc­her, Luca Terfloth (71.) und Felix Geisler (74.) hätten aus kurzer Distanz treffen können. Diwan Duyar (81.) versuchte es auf der anderen Seite noch mal aus spitzem Winkel, doch der Youngster war glücklos. So war die verdiente Niederlage perfekt.

Losing: „Ich bin sehr glücklich mit diesem Sieg und sehr stolz auf meine Truppe. Die Mannschaft hat nach dem Negativlau­f super reagiert.“Und: „Wir genießen Oberliga, wir genießen solche Spiele.“Hatte der SVS-Coach mit mehr Gegenwehr gerechnet? „Ich hatte schon gedacht, dass sie, weil der Druck beim 1. FC Kleve groß ist, ein bisschen mehr abbrennen. Aber vielleicht war der Druck auch zu groß, dass sie Respekt hatten – die letzten Spiele gegen uns

waren ja nicht erfolgreic­h“, sagte der Trainer.

Akpinar war bedient. „Ich bin enttäuscht über die erste Halbzeit, die Leistung in den ersten 15 Minuten war nicht in Ordnung, dabei hatten wir uns so viel vorgenomme­n“, meinte der Coach. „So unkonzentr­iert, wie wir uns hier präsentier­t haben, war die Trainingsw­oche absolut nicht. Wir machen zwei katastroph­ale Fehler vor den Gegentoren. So können wir uns nicht präsentier­en.“Ein wichtiges Problem: Von erfahrenen Leistungst­rägern kommen auf dem Platz kaum Signale, bisweilen hat man den Eindruck, dass sich Protagonis­ten verstecken.

Und es fehlt beinahe gänzlich Torgefahr. So war auch die Stimmung auf der Zuschauert­ribüne am Bresserber­g über weite Strecken miserabel, die Hoffnung ins Team scheint zu schwinden. Aber: „Die Jungs wissen, worauf es ankommt, sie wissen um die Situation“, sagte Akpinar, dessen Team am Wochenende spielfrei hat und von Hamborn am Sonntag überholt werden kann, sofern die „Löwen“in Sonsbeck gewinnen sollten.

 ?? FOTO: JAKOB KLOS ?? Tor für Sonsbeck im Stadion am Klever Bresserber­g: Philipp Elspaß bejubelt sein 2:0.
FOTO: JAKOB KLOS Tor für Sonsbeck im Stadion am Klever Bresserber­g: Philipp Elspaß bejubelt sein 2:0.

Newspapers in German

Newspapers from Germany