Rheinische Post - Xanten and Moers

Kalenderbl­att

- Franz Joseph I. und Elisabeth heiraten

Kaiserin Elisabeth, kurz

„Sisi“genannt, hielt nicht viel von der Ehe: „Als 15-jähriges Kind wird man verkauft und tut den Schwur, den man nicht versteht und dann 30 Jahre oder länger bereut und nicht mehr lösen kann“, soll sie einmal gesagt haben. Dabei sah am Anfang alles so märchenhaf­t aus. Als der 23 Jahre alte Kaiser Franz Joseph I. seinen Geburtstag in Ischl feierte, traf er auf seine erst 15-jährige Cousine Elisabeth. Sie war die Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern und dessen Frau Ludovika. Franz Joseph soll sich Hals über Kopf in seine jüngere Verwandte verliebt haben. Innerhalb weniger Tage ließ er bei ihrem Vater anfragen, ob sie ihn heiraten wolle. Sisi gab ihre Zustimmung und schon bald wurde die Verlobung bekannt gegeben. Wenige Monate später, am 24. April 1854, fand die Hochzeit statt. Ein Jahr später erwartete die mittlerwei­le 17-jährige Elisabeth ihr erstes Kind, Tochter Sophie. Im folgenden Jahr brachte sie die zweite Tochter Gisela zur Welt, 1858 Kronprinz Rudolf. Doch das Leben an der Seite des Monarchen machte die junge Kaiserin nicht glücklich. Sisi fand ihren Platz am Wiener Hof nicht. Dass sie ihre Kinder nicht selbst erziehen durfte, belastete sie. Auch das strenge Hofzeremon­iell und die Einengung ihrer persönlich­en Freiheiten konnte sie nur schlecht ertragen. Sie sagte: „Ich bin erwacht in einem Kerker, und Fesseln sind an meiner Hand.“Hinzu kamen Schicksals­schläge: Tochter Sophie starb im Alter von zwei Jahren, Rudolf nahm sich im Alter von 30 Jahren das Leben. 1898 starb Kaiserin Elisabeth bei einem Attentat. Sie wurde in der Kapuzinerg­ruft in Wien, neben dem Grab ihres Sohns, bestattet.

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