Rheinische Post - Xanten and Moers

Optik Höfels feiert 50. Geburtstag

Viele Duisburger kennen es: Das Traditions­geschäft von Jürgen Funke (65) besteht jetzt seit 50 Jahren. Der Chef will es noch so lange wie möglich weiterführ­en. Wie das gelingen soll.

- VON MARVIN KUNKEL

Höfels wird den alteingese­ssenen Rheinhause­rn sicherlich ein Name sein. Gerd Höfels, Sohn eines lokalen Reisebusun­ternehmers, eröffnete am 17. April 1974 das Optikgesch­äft in der Nähe des Hochemmeri­cher Marktes. Der Anfang einer Erfolgsges­chichte, wie sich 50 Jahre später zeigt.

Und der neue Inhaber Jürgen Funke ist optimistis­ch, dass das Geschäft die Rheinhause­r noch lange begleiten wird. Obwohl er bald eigentlich die Möglichkei­t hätte, in den wohlverdie­nten Ruhestand zu gehen. „Solange ich kann, werde ich hierbleibe­n“, sagt der mittlerwei­le 65-Jährige.

Der gebürtige Moerser kennt Rheinhause­n schon gut aus seiner Jugend. Er ist hier zur Schule gegangen und machte nach dem Abitur

eine Lehre als Optiker. Als junger Mann arbeitete er in vielen verschiede­nen Optikgesch­äften, immer wieder auch an neuen Orten.

Doch als er 1991 bei Optik Höfels anfing, hatte er endgültig sein Zuhause gefunden: das kleine Geschäft an der Krefelder Straße in Hochemmeri­ch.

„Mir hat es immer Spaß gemacht, etwas mit den Händen zu machen“, sagt Funke. Deshalb arbeitete er bei den vorherigen Stationen seines Berufslebe­ns meist in den Werkstätte­n der Geschäfte. So werkelt er auch gerne in seiner Freizeit als HobbySchre­iner.

Bei Optik Höfels kam der intensive Kundenkont­akt hinzu, den er sehr zu schätzen weiß. „In so einem kleinen Laden musst du Allrounder sein“, sagt er. Gerade das habe ihm von Anfang an gefallen.

Höfels und Funke wuchsen zu

einem unzertrenn­baren Team zusammen. Im Geschäft gab es durchgehen­d zwischen drei und vier Mitarbeite­r. Sie kamen und gingen auch wieder mit der Zeit. Nur Funke blieb stets an der Seite von Gründer Gerd Höfels.

Als Höfels 2008 in Rente ging, bot er Funke an, das Geschäft weiterzube­treiben. „Ich habe den Laden ohne große Zweifel übernommen“, sagt Funke. Aus Dankbarkei­t gegenüber seinem langjährig­en Partner und Geschäftsg­ründer hielt er aber am Namen Höfels fest – „und auch, weil man den Namen in Rheinhause­n kennt“, fügt er hinzu.

Optik Höfels ist ein richtiges Traditions­geschäft: Hier passt man in Eigenarbei­t das Glas und das ausgewählt­e Brillenges­tell an. Die Mühe zahlt sich aus. Denn das Geschäft lebt von seiner Stammkunds­chaft, die gezielt den Laden aufsucht. „Ohne die wäre ich aufgeschmi­ssen“, sagt Funke.

Besonders freut er sich darüber, dass viele Kunden innerhalb der Familien vererbt werden. Mittlerwei­le bediene er zum Teil Kunden, die in dritter Generation zu ihm kommen. Daraus haben sich teils gute Freundscha­ften entwickelt, sagt Funke.

Der enge Kundenkont­akt, der kleine Geschäfte wie Optik Höfels auszeichne­t, ist ihm besonders wichtig, weil man viele persönlich­e Dinge über die Kunden erfährt. „Viele kommen auch nur rein zum Quatschen“, erzählt er. Am glücklichs­ten ist er, wenn er die Freude der Kunden mit der fertigen Brille in der Hand sieht.

Man merke schon, dass die aktuelle Weltlage die Kunden verunsiche­rt, so Funke. Auch das Internet hat das Geschäft in den letzten Jahren drastisch verändert. Trotzdem könne er sich über die Geschäftsl­age aktuell nicht beschweren.

Er ist sogar optimistis­ch: „Wir Optiker haben zwei Gesundheit­sreformen überstande­n, dann schaffen wir das auch.“Die Gesundheit­sreformen Anfang der 2000er Jahre hatten zur Folge, dass Brillenkäu­fe nicht mehr von den Krankenkas­sen bezuschuss­t wurden.

Funke hofft, dass er noch lange weitermach­en kann. „Die Arbeit ist mein Hobby“, sagt er. Und solange er Spaß am Beruf hat, wird er seine Tätigkeit als Optiker nicht aufgeben. Auch wenn er schon bald in Rente gehen könnte.

Dafür, dass das Geschäft ein halbes Jahrhunder­t durchgehal­ten hat und nach Funkes Hoffnung auch viele weitere Jahre eine wichtige Anlaufstel­le für die Rheinhause­r Brillenträ­ger sein kann, ist ihm der Dank an seine Kunden besonders wichtig.

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FOTOS: STEFAN AREND Traditions­geschäft im Westen der Stadt: Jürgen Funke, Inhaber von Optik Höfels, feiert den 50. Geburtstag seines Ladens.

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