Rheinische Post - Xanten and Moers
Dortmunder Planungsbüro nimmt Sonsbecks Zukunft in die Hand
Wie soll Sonsbeck in 25 Jahren aussehen? Wie soll sich die Gemeinde entwickeln, damit es sich dort weiter gut oder sogar besser leben und arbeiten lässt? Mit diesen und anderen Fragen rund um die Zukunft Sonsbecks befasst sich nun ein Dortmunder Planungsbüro. Plan-Lokal wurde damit beauftragt, den sogenannten Gemeindeentwicklungsplan fortzuschreiben, weil der alte von 2000 überholt ist. Im Bauausschuss am Donnerstagabend stellte sich das Büro erstmals Bürgern und Bürgerinnen vor. Die sollen bei dem Prozess eingebunden werden. „Dialog gehört zu unserer Kernkompetenz“, versprachen Projektleiter Olaf Kasper und dessen Stellvertreterin Kathrin Feigs.
Das Konzept soll innerhalb eines dreiviertel Jahres entwickelt werden und die Ergebnisse Anfang 2025 vorliegen, so das ambitionierte Ziel. Doch auch im Verlauf soll die Öffentlichkeit über den Stand informiert und bei den Ideen eingebunden werden. Geplant ist, in zwei weiteren politischen Sitzungen Zwischenergebnisse aufzuzeigen. Auch zwei Bürgerforen sind geplant. Bei dem ersten Forum sollen die Sonsbecker mit Klebezetteln an Stellwänden, die bereits Ansätze zu den fünf Schwerpunktthemen Wohnen, Wirtschaft, soziale Infrastruktur – darunter fällt auch Bildung und Kultur –, Verkehr und Natur enthalten, eigene Hinweise ergänzen können. Nachgedacht wird zudem über eine Online-Plattform für Ideen.
Bis zum ersten Bürgerforum werden aber noch ein paar Monate vergehen. Noch stehen die Dortmunder Stadtplaner ganz am Anfang. Zu Beginn stehe die längste Phase des dreistufigen Prozesses an: die Analyse, sprich die Frage „wo stehen wir“, wie es Olaf Kasper erklärte. Dafür werden unzählige Daten benötigt. Bauamt und die neue Stadtplanerin der Gemeinde, Nicole Militz, stehen hierfür zur Verfügung.
Auf Nachfrage eines Bürgers wurde zudem erklärt, dass bereits geplante, aber noch nicht umgesetzte Neubaugebiete als Ist-Zustand gewertet würden. So bestehen für das 2,4 Hektar große Bauplangebiet „Vogelsangweid“in Sonsbeck und das 2,7 Hektar große Bauplangebiet „Röttges Weide“bereits Aufstellungsbeschlüsse. „Unser Ziel ist es ja nicht, die bisherige Planung der Gemeinde komplett umzuwerfen“, betonte Feigs. „Solange keine gravierenden Argumente dagegen sprechen.“Auch der alte Gemeindeentwicklungsplan gebe gute Orientierung. „Vor mehr als 20 Jahren wurden allerdings einige Themen wie der Klimawandel nicht so berücksichtigt, wie es heute notwendig ist.“Zu allen fünf Schwerpunktthemen soll es Arbeitsgruppen mit jeweils örtlichen Fachleuten geben.
Jürgen Kühne (FDP) warb dafür, neben neuen Flächenentwicklungen insbesondere den Ortskern rund um die Hochstraße in den Blick zu nehmen. Die Frage, inwieweit die kommunale Wärmeplanung in das Konzept eingebunden werde, mussten die Planer offen lassen. „Die Wärmeplanung wird voraussichtlich erst nach dem Gemeindeentwicklungskonzept fertiggestellt sein, aber Zwischenergebnisse nehmen wir auf“, sagte Olaf Kasper.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen bei dem Prozess eingebunden werden.