Rheinische Post - Xanten and Moers
Wie fühlen sich eigentlich Bienen an?
Schüler der Martinusschule beschäftigten sich eine Woche lang mit Nachhaltigkeit. Plastikvermeidung und Ernährung waren Themen. Am Ende gab es ein Theaterstück.
Vom 22. bis 26. April lief an der Rheurdter Martinusschule eine Projektwoche zum Thema Nachhaltigkeit. Am letzten Tag der Woche präsentierten die 226 Erst- bis Viertklässler ihren Eltern, Großeltern und Freunden stolz die Ergebnisse bei einem Tag der offenen Tür. Entsprechend groß war der Besucherandrang. „Wir machen alle vier Jahre eine spezielle, themenbezogene Projektwoche“, erklärte Schulleiterin Monika Herrschaft. „In den übrigen drei Jahren gibt es dazwischen immer einen Mitmachzirkus, einen Trommel-Workshop und ein von Eltern organisiertes Sommerfest. In diesem Jahr ist es wieder eine Projektwoche“, sagte sie.
Dass das Thema Nachhaltigkeit ein sehr umfangreiches ist, zeigte sich schon an der Auswahl der Arbeitstitel wie „Rettet die Bienen!“, „Plastik, nein danke“, „Der Weg eines T-Shirts“, oder „Aus alt mach neu“. Wie alle anderen Schülerinnen und Schüler konnte auch die siebenjährige Isabelle aus der Klasse 1d zwischen den von Lehrern zusammengestellten Themen wählen. „Ich konnte entweder bei einem Theaterstück über Müll mitspielen, Seife machen oder eben über Bienen berichten. Das Letzte war mein erster Wunsch“, sagte sie.
Ihre Projektgruppe besuchte im Laufe der Woche einen ortsansässigen Imker und lernte dabei nicht nur etwas über das Leben in einem
Bienenstock, sondern vor allem darüber, wie wichtig die Bewohner dort für die Befruchtung der Obstbäume sind. All das präsentierten sie und ihre Gruppe am Freitag in einem der Klassenräume mit einer aus selbst gestalteten Papieraufstellern und originalen Bienenwaben bestückten, kleinen Info-Ausstellung. „Als wir am Dienstag den Imker besucht haben, war es so kalt, dass die Schüler die Bienen sogar streicheln konnten“, sagte Lehrerin Vera Schmieder.
Unterdessen empfingen die Schüler einer anderen Gruppe, die sich mit importierten Lebensmitteln aus weit entfernten Ländern beschäftigt hatte, ihre Besucher mit vier nachhaltigen Einkaufsempfehlungen, die da lauteten: „Saisonalität“, „Vermeidung unnötiger Verpackungen“, „kurze Transportwege“und eine „möglichst überwiegend pflanzliche Ernährung“. Dafür hatten die Schüler im Rahmen ihres Projektes einen ortsansässigen Supermarkt besucht und die dort angebotenen Früchte und Gemüse unter dem Aspekt ihrer jeweiligen Herkunftsländer untersucht. Dabei stießen sie auf in Indien gewachsene Trauben, die bis nach Deutschland eine Transportstrecke von 13.000 Kilometern zurückgelegt hatten.
Das größte Interesse fand jedoch ein – nach einer kurzen Begrüßungsrede von Bürgermeister Dirk Ketelaers – aufgeführte Theaterstück im Foyer der Schule. Unter dem Titel „Weg damit!“sammelten die darin als Elfen, Füchse, Schnecken, Fische und Quallen verkleideten jungen Schauspielerinnen und Schauspieler den Müll in Wäldern und Meeren, retteten dabei in Seefang-Schnüre verfangene Vögel und forderten ihre Eltern zum Schluss mit einem mahnenden Blick zum Aufräumen der Bühne auf.
All das sorgte dafür, dass die Martinusschule an diesem Nachmittag von deutlich mehr Erwachsenen als Schülern bevölkert war, sehr zur Freude der Schulleiterin Monika Herrschaft: „Das Thema Nachhaltigkeit ist zurzeit sehr aktuell und findet auch bei unseren Schülerinnen und Schülern und bei deren Eltern zunehmend Interesse“, sagte sie.