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Lintfort holt Derby-Dreier gegen Budberg

Fußball-Landesliga: Das Team von Trainer Meik Bodden gewinnt mit 2:1 und kommt dem Klassenerh­alt ein großes Stück näher. FC-Spieler MehmetAli Cengiz sieht schon nach 26 Minuten Rot.

- VON FABIAN KLEINTGES-TOPOLL

Über eine Stunde spielte der SV Budberg beim 1. FC Lintfort mit einem Mann mehr. Die Überzahl ausspielen konnte die Mannschaft von Tim Wilke im Derby am 33. Landesliga-Spieltag aber nicht. Am Ende kassierte der Aufsteiger seine zweite Niederlage im Jahr 2024, während das Team von Meik Bodden seine Serie fortsetzen und einen großen Schritt Richtung Klassenerh­alt gehen konnte.

Mitten in der Spielanaly­se flog Tim Wilke beim starken Wind auf der Sportanlag­e am Volkspark die Kappe vom Kopf. Es war nicht der Tag des zuletzt so stark aufspielen­den SVB. Der Coach setzte auf dieselbe Startelf wie beim 3:1-Heimsieg gegen Scherpenbe­rg vor einer Woche. Oliver Nowak war urlaubsbed­ingt verhindert. Die Gäste hatten von Beginn an große Schwierigk­eiten, Lintforts Zehner Gabriel Derikx in den Griff zu bekommen. Die Abseitsfal­le von Kapitän Jan Luca Häselhoff und Simon Kömpel tappte nicht zu, Derikx hatte freie Bahn und guckte Marc Anders in der Entstehung des frühen 1:0 aus (7.).

Die Gäste kamen kaum durch, spielten viele lange Bälle und ließen den Lintforter­n große Freiheiten. Florian Ortstadt und Derikx vergaben weitere Chancen aufs schnelle 2:0. Nach 26 Minuten dann eine spielentsc­heidende Szene: MehmetAli Cengiz grätschte Fynn Eckhardt kurz vor der Mittellini­e ohne Chance auf den Ball von hinten in die Beine. Als der sich umdrehte und nur mit Gelb rechnete, hatte Schiedsric­hter Marcel Kauels glatt Rot gezückt.

Lintfort war nach dem Platzverwe­is keineswegs geschockt. Stefan Kapuscinsk­i scheiterte noch am Außenpfost­en (34.). Marc Anders war im ersten Durchgang noch der Beste einer ungewohnt wackligen Budberger Defensive. Erst in der Schlusspha­se der ersten Hälfte drückte

der SVB und schlug in Unterzahl zurück. Dmytro Shevchenko köpfte einen Freistoß von Mike Terfloth vom zweiten Pfosten nach innen, Moritz Paul staubte den zweiten Ball zu seinem 37. Saisontor flach zum Ausgleich ab (45.+2).

Die Lintforter kamen vor 400 Zuschauern besser aus der Kabine. Wieder war Derikx beteiligt und hatte am zweiten Pfosten das Auge für Ortstadt, der den Ball zum 2:1 über die Linie schob (54.). Ein schöner Spielzug, den die Budberger mit einem riskanten Rückpass und einer schlechten Klärung aber erst scharf machten.

„Das Tor war symbolisch. Es war für die letzten Wochen untypisch. Der Gegner hat die Intensität an den Tag gebracht, die man uns gerne nachsagt“, sagte Wilke. Der Trainer

konnte mit keiner Phase des Spiels zufrieden sein. „Wir sind überhaupt nicht an den Leistungsb­ereich der letzten Monate herangekom­men, konnten die Überzahl nicht ausnutzen und waren in der ersten halben Stunde extrem schläfrig.“Trotz des Ausgleichs zu einem günstigen Zeitpunkt und einem Mann mehr blieb der SVB auch nach dem Seitenwech­sel wenig zwingend. Terfloths Distanzsch­uss (61.) und Pauls Kopfball zum Ende der sechsminüt­igen Nachspielz­eit waren noch die besten Gelegenhei­ten, die diesmal ungenutzt blieben.

Ortstadt hätte eine Viertelstu­nde vor Schluss noch auf 3:1 stellen können. Terfloth kratzte den Ball noch von der Linie. Ersatzspie­ler Tim Beerenberg sah wegen eines Zwischenru­fs Richtung Lintforter

Bank ebenfalls noch glatt Rot (72.).

„Derbysiege­r, Derbysiege­r, hey, hey“, sangen die Lintforter nach Abpfiff. Meik Bodden war froh, die klare Hinspielni­ederlage korrigiert zu haben. „Die Jungs waren am Limit. Es ging mir weniger um Abstiegska­mpf oder Derby, sondern darum, dass Budberger uns den Rang abgelaufen hat. Wir haben uns die Ehre zurückgeho­lt.“Seine taktischen Ideen gingen auf. „Wir haben hinten raus sehr gut verteidigt und einen Riesenschr­itt Richtung Klassenerh­alt geschafft.“Mit Luis Bukvasevic vom FSV Duisburg steht seit Kurzem der nächste Neuzugang für die kommende Saison fest. Für die Lintforter geht‘s am Mittwoch bei der SGE Bedburg-Hau weiter, während Budberg am Dienstagab­end den FC Kray zu Gast hat.

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FOTO: JAKOB KLOS Lintforts Marvin Ehis versucht hier, den Schuss von Budbergs Lennart Hahn abzuwehren.

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