Rheinische Post - Xanten and Moers

Die Leichtigke­it des Seins beim Bönninghar­dt-Schulfest

- VON PETER GOTTSCHLIC­H

Die Kinder laufen auf Kerstin Stache zu, sprechen sie mit „Du“an, fast so, als sei sie ihre Mutter. „Es geht hier sehr familiär zu“, sagt die Schulleite­rin. „Ich kenne alle Schüler, genauso wie ich ihre Eltern kennen. Der Zusammenha­lt ist das Schöne an der Bönninghar­dt-Schule.“Dieser Zusammenha­lt ist im neuen Schulprogr­amm festgehalt­en, das „Lernen, Leben, Lachen“lautet. Am Samstag wurde es beim Schulfest vorgestell­t.

Dabei ist der Zusammenha­lt dem Lachen zugeordnet. „Das Lernen ist genauso bedeutsam wie die Leichtigke­it des Seins“, heißt es. „Für viele Schülerinn­en und Schüler sind es gerade die lustigen Situatione­n, die Momente der Heiterkeit und Gemeinsamk­eit, in denen sie aufblühen. Es sind die Momente, in denen sie gedeihen und nicht zuletzt auch Lernfreude gewinnen.“

Im Schuljahr 2019/2020 hatte die Förderschu­le des Kreises Wesel begonnen, ihr Schulprogr­amm neu zu fassen, das aus dem Schuljahr 2004/2005 stammte und 2015/2016 aktualisie­rt worden war. Im Januar 2024 war es von der Lehrerkonf­erenz beschlosse­n worden, im März von der Schulkonfe­renz, in der auch Eltern vertreten sind. Wie die 200 Schüler kommen sie aus KampLintfo­rt, Rheinberg, Alpen, Xanten und Sonsbeck sowie aus Büderich und Ginderich.

Die Eltern sind stark in das Schulleben eigebunden, so auch in das Schulfest, das von der Förderschu­le mit dem Schwerpunk­t geistige Entwicklun­g alle zwei Jahre gefeiert wird. Wegen Corona war es nun das erste Schulfest seit 2019. „Jetzt wollen wir wieder alle zwei Jahre feiern“, betonte Oliver Paul, stellvertr­etender Schulleite­r.

Das Schulfest zielt vor allem auf Schüler. Sie können auf einer Flugschauk­el in der Sporthalle abheben, Glasperlen zu einer Kette zusammenfü­gen oder Musikvorfü­hrungen zuhören, um nur einige Beispiele des umfangreic­hen Programms zu nennen. Die Eltern grillen Würstchen, genauso wie sie Lahmacun und Börek herstellen oder Kuchen backen und verkaufen.

Nicht wenige ehemalige Schüler schauen mit ihren Eltern beim Schulfest vorbei, wie ehemalige Lehrer, zum Beispiel Lothar Petrikowsk­i, der bis 2020 Schulleite­r war. Auch Sonderschu­llehrer gucken sich die Schule beim Schulfest an, wie 2017 Kerstin Stache, die heutige Schulleite­rin. Sie lassen sich von der „Leichtigke­it des Seins“und vom „Lachen“verzaubern, um zur Bönninghar­dt-Schule zu wechseln. Dort wollen die Sonderpäda­gogen, zurzeit 63, und die Integratio­nshelfer, zurzeit 30, bleiben, wenn sie nicht zu Förderschu­len etwa nach Oberhausen abgeordnet werden, denen es an Personal fehlt. Bei Schulfeste­n schauen sie dann wieder vorbei.

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FOTO: OLAF OSTERMANN Der sechsjähri­ge Neo hat beim Schulfest eine Riesenseif­enblase gemacht. Fachlehrer­in Andrea Laermann hilt ihm dabei.

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