Rheinische Post - Xanten and Moers
Ärger um Schulwegsicherheit
„Die Fraktion“fordert unter anderem, das Tempolimit auf der Venloer Straße im Einzugsbereich der von Schülern des Gymnasiums Filder Benden genutzten Bushaltestellen auf 30 km/h zu verschärfen. Das sagt die Verwaltung.
Ist der Schulweg nun sicher, oder ist er es nicht? „Nicht weniger sicher als andere“, sagt die Stadt und sieht in Bezug auf die Venloer Straße aktuell keinen Handlungsbedarf. Zwei Wochen lang Mitte April habe die Polizei den Schülerverkehr zum und vom Gymnasium Filder Benden (GFB) unter die Lupe genommen, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder: „Mit dem Ergebnis, dass es dort keine Auffälligkeiten gibt. Wir haben dort eine ganz entspannte, vollkommen normale Lage – nichts, was weiter Maßnahmen nötig machte.“
Das sieht die Fraktion „Die Fraktion“anders. Weil die Bauarbeiten an der Filder Straße die Verlegung von Bushaltestellen nötig gemacht haben, sorgt sich die Schulleitung des Gymnasiums Filder Benden, wie berichtet, um die Sicherheit ihrer Schüler. Bedenken bestehen dort vor allem in Bezug auf die reguläre Haltestelle Solimare, die ein Überqueren der viel befahrenen Venloer Straße über eine Fußgängerampel nötig macht. Aber auch mit der Lösung „Krefelder Straße“war man am Filder Benden zunächst nicht glücklich, weil über Letztere für baustellenumfahrende Autofahrer der Weg am schnellsten in die Moerser Innenstadt führt.
„Die Fraktion“hat deshalb im Stadtrat gefordert, das Tempolimit auf der Venloer Straße im Einzugsbereich der von Schülern des Gymnasiums Filder Benden genutzten Bushaltestellen von 7 bis 17 Uhr auf 30 km/h zu verschärfen, darüber hinaus eine provisorische und einfach zurückzubauende Verengung der Straße vorzunehmen, die Ampelschaltung so zu überarbeiten, dass die Schüler des GFB mehr Zeit zum sicheren Überqueren der Straße haben, und den Verkehr an dieser Stelle verstärkt stationär zu überwachen.
Seit den Osterferien sei die Situation für Bus-Kinder aufgrund der Bauarbeiten an der Filder Straße besorgniserregend, heißt es in dem Antrag. Die bisher ergriffene Maßnahme, die Bushaltestelle an die Krefelder Straße zu verlegen, sei nicht ausreichend, um die Sicherheit der Schüler auf dem Schulweg zu gewährleisten. Aus Beobachtungen gehe hervor, dass trotz der eindringlichen Bitte der Schulleitung
an die Schüler, die Haltestelle auf der Krefelder Straße zu nutzen, diese weiterhin die Haltestelle Solimare nutzen. Es seien bereits Bilder, Videos und Aufzeichnungen von Eltern angefertigt und der Stadt Moers und der Enni zugesendet worden, um auf die gefährliche Situation aufmerksam zu machen.
Zum Hintergrund: In zehn Etappen saniert die Enni Stadt & Service Niederrhein seit Anfang April die Filder Straße. Der Plan sieht vor, der Hauptverkehrsader zwischen der Kreuzung mit der Venloer Straße und der Einmündung zur Wörthstraße ein neues Gesicht zu verschaffen.
Unter anderem sind auf beiden Straßenseiten gemeinsame Gehund Radwege in einer Breite von 2,75 bis 3,50 Metern vorgesehen. Weil die Bauarbeiten, die alles in allem bis zum Winter 2025 dauern sollen, auch die Verlegung von Bushaltestellen nötig machten, sorgte sich die Schulleitung des Gymnasiums
„In den Filder Benden“nun allerdings kurzfristig um die Sicherheit ihrer Schüler.
Schüler des Gymnasiums können während der Bauzeit an der Krefelder Straße an von der Niag beidseitig eingerichteten Ersatzbushaltestellen aus- und zusteigen – für die Fahrtrichtung Innenstadt in Höhe der Parkplatzzufahrt Freizeitpark und für die Fahrtrichtung stadtauswärts hinter der Fußgängerampel nach der Einmündung Kranichstraße. Mit der Stadt Moers und der Schulleitung sei vereinbart, dass Schüler dann den Schulweg durch die Parkanlage nutzen, heißt es.
Die Standortwahl für die Ersatzhaltestelle sei bereits ein Zugeständnis an die Schule, sagt Stadtsprecher Thorsten Schröder. „Was hingegen problematisch ist und bleibt, ist der ,Elterntaxi-Verkehr‘ bis vors Schultor. Da entstehen nämlich wirkliche Gefahren, das haben jetzt auch wieder die Beobachtungen der Polizei gezeigt.“