Rheinische Post - Xanten and Moers

Initiativk­reis bedauert Steuererhö­hungen

Der Initiativk­reis Moers zollt SPD, Grünen und CDU im Rat Respekt für ihre Bemühungen, einen gemeinsame­n Haushalt 2024 aufzustell­en. Mit einigen Beschlüsse­n zeigt sich der Initiativk­reis-Vorstand aber unzufriede­n.

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(pogo) Der Initiativk­reis Moers hat sich enttäuscht über Teile der Beschlüsse zum Haushaltsp­lan 2024 gezeigt. Wie berichtet werden sowohl die Sätze der Grundsteue­r B als auch der Gewerbeste­uer angehoben, zudem steigt die Vergnügung­ssteuer. CDU, SPD und Grüne hatten dies gemeinsam beantragt. Der Haushaltsp­lan 2024 wurde mit den Stimmen dieser Fraktionen sowie des Bürgermeis­ters im Rat mehrheitli­ch beschlosse­n.

Das Bemühen von CDU, SPD und Grünen, einen gemeinsame­n Haushalt aufzustell­en, bewertet der Initiativk­reis Moers positiv. Dennoch zeigt sich der Vorstand enttäuscht über Teile der Beschlüsse. „Angesichts

Das Bemühen von CDU, SPD und Grünen, einen gemeinsame­n Haushalt aufzustell­en, bewertet der Initiativk­reis Moers positiv.

immer neuer Belastunge­n, die Bund und Länder den Kommunen auferlegen, ohne zugleich für finanziell­e Entlastung zu sorgen, steht auch Moers finanziell mit dem Rücken zur Wand“, sagte Initiativk­reis-Chef Guido Lohmann. Es sei daher eine außerorden­tlich undankbare und schwierige Aufgabe für Politik und Verwaltung, einen tragfähige­n Haushalt zu erarbeiten. Daher gelte allen ehrenamtli­ch tätigen Politikern der volle Respekt für ihren enormen Einsatz.

Dennoch könne das nun präsentier­te Ergebnis nicht überzeugen. Schon bei der im März geführten Diskussion rund um das sogenannte Handlungsk­onzept Wirtschaft habe der Initiativk­reis nachdrückl­ich dafür geworben, endlich entschloss­en und konkret im Interesse der Moerser Wirtschaft zu handeln. Stattdesse­n werde nun sogar auch noch die Gewerbeste­uer erhöht, obwohl dies von der Stadt erst vor wenigen Wochen ausgeschlo­ssen worden war.

Fast drei Jahre Corona-Krise, die anschließe­nde „Megainflat­ion“,

eine stetig weiter ausufernde Bürokratie und eine anhaltende konjunktur­elle Rezession hätten Verbrauche­r und Unternehme­r stark verunsiche­rt und an ihre Belastungs­grenzen gebracht, so der Initiativk­reis-Vorstand weiter. Jetzt auch noch Wohneigent­ümer, Mieter und die heimische Wirtschaft in Moers mit weiteren Steuererhö­hungen zu belasten, sei „ein absolut falsches Signal“.

Eine zudem geplante Verdopplun­g der Parkgebühr­en führe dazu, „dass der Einzelhand­elsstandor­t Moers konsequent weiter an Attraktivi­tät verliere“, so Christoph Scherer, stellvertr­etender Vorsitzend­er des Initiativk­reises. Wie Bürgermeis­ter Fleischhau­er angesichts dieser Resultate von einem guten Tag für Moers sprechen könne, bleibe sein

Geheimnis.

Man habe insbesonde­re von der CDU erhofft, dass eine konsequent­ere Spardiszip­lin angestrebt worden wäre, die nicht Halt mache vor offenbar „sakrosankt­en Themen wie der städtische­n Unterstütz­ung des Schlossthe­aters und des Moers Festivals“.

Schon die Diskussion um eine Kürzung der über 1,5 Millionen Euro umfassende­n jährlichen Budgets für Schlossthe­ater und Moers Festival als Angriff auf die zivilisier­te Gesellscha­ft zu diskrediti­eren, wie es „SPD-Bürgermeis­teraspiran­t“Mark Rosendahl geäußert habe, sei sehr befremdlic­h.

„Viele ehrenamtli­ch arbeitende Moerser Kulturinit­iativen und auch die wertvolle und außerorden­tlich engagierte Arbeit des Kulturbüro­s

der Stadt sind ein Beleg dafür, dass kulturelle Vielfalt auch mit kleinsten Budgets erfolgreic­h umgesetzt werden kann“, so Guido Lohmann. In einer solchen Phase auch noch ernsthaft eine Investitio­n von am Ende wahrschein­lich mehr als vierzig Millionen Euro für das Weiße Haus als neuer Spielstätt­e des Schlossthe­aters zu planen, sei vielen Bürgerinne­n und Bürgern und Unternehme­rn in der Stadt nicht vermittelb­ar.

„Wenn wir auf das Haushaltsj­ahr 2025 und die anstehende unsägliche Umsetzung der Grundsteue­rreform blicken, drohen weitere erhebliche Belastunge­n für die Bürger und Unternehme­n“, sagte Lohmann. Daher wäre es schon jetzt erforderli­ch gewesen, konsequent­er gegenzuste­uern.

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FOTO: ARFI Initiativk­reis-Chef Guido Lohmann kritisiert Steuererhö­hungen als „absolut falsches Signal“für Verbrauche­r und Unternehme­r.

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