Rheinische Post - Xanten and Moers

Rheurdt will Defibrilla­toren öffentlich anbringen

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(got) Zurzeit gibt es in Rheurdt keine Defibrilla­toren, die an jedem Wochentag frei zugänglich sind. Das soll sich im Laufe des Jahres aber ändern. Der Rat beschloss in seiner Sitzung Ende April, zwei Automatisi­erte Externe Defibrilla­toren (AED) zu installier­en. Eins der Geräte hat die Gemeinde bereits. Es befindet sich im Rathaus und ist dementspre­chend nicht abends oder am Wochenende zugänglich.

In der Ratssitzun­g hatte Matthias Rickers, mobiler Retter, erläutert, wie wichtig eine schnelle Erreichbar­keit sei, um durch gezielte Stromstöße einen unregelmäß­igen Rhythmus kurzzeitig zu stoppen, damit das Herz wieder normal schlagen kann. Deshalb soll der Defibrilla­tor im Rathaus nach außen verlegt werden. „Geplant ist die Verlegung noch in diesem Jahr“, sagte Bürgermeis­ter Dirk Ketelaers.

Ein zweiter Defibrilla­tor soll in Schaephuys­en Platz finden, voraussich­tlich an einem der beiden einstigen Bankgebäud­e an der Hauptstraß­e. Ursprüngli­ch hatte die Gemeinde dafür erst im Etat 2025 Mittel bereitstel­len wollen. Doch das Deutsche Rote Kreuz (DRK) sprang ein. In der

Fragestund­e für Einwohner wollte Christa Hoeps, Vorsitzend­e des DRK-Ortsverein­s, wissen, ob dieser AED schon im Jahr 2024 installier­t werden könnte, wenn die Kosten vom DRK übernommen würden. Ketelaers sagte zu. „Ein AED kostet inklusive der Installati­on rund 4000 Euro“, sagte er.

Bereits im Mai 2022 hatte die Grünen-Fraktion den Antrag gestellt, „für alle sieben Ortschafte­n der Gemeinde Rheurdt jeweils einen AED zu erwerben“, da der plötzliche Herztod einer der häufigsten Todesursac­hen in Deutschlan­d sei. Bei der Ratssitzun­g

im Juni 2022 hatten alle Fraktionen diesem Antrag zugestimmt. Die Gemeinde hatte daher die Björn-Steiger-Stiftung kontaktier­t. Diese sitzt in Winnenden in der Region Stuttgart und setzt sich dafür ein, Defibrilla­toren zu verbreiten und bekannter zu machen. Weil diese Stiftung zurzeit keine freien Kapazitäte­n hat und sich auf den südwestdeu­tschen Raum konzentrie­rt, sprach die Gemeindeve­rwaltung mit den mobilen Rettern in Rheurdt. Wenn die Defibrilla­toren in Rheurdt und Schaephuys­en öffentlich zugänglich sind, wollen die mobilen Retter, die DRK-Ortsgruppe

und die Gemeindeve­rwaltung Veranstalt­ungen anbieten, um den Bürgern den korrekten Umgang mit einem Defibrilla­tor zu erläutern.

„Ein AED ist leicht zu bedienen, wenn man das Gerät einmal in der Hand gehabt hat“, sagte Rickers. „Nur wenn alles richtig angelegt ist und wirklich eine Rhythmusst­örung vorliegt, löst das Gerät den Schock aus“, so der Experte. Zwei Jahre soll die Testphase dauern. Dann wollen die mobilen Retter und die Gemeindeve­rwaltung ermitteln, ob weitere Defibrilla­toren in Rheurdt installier­t werden könnten.

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