Rheinische Post - Xanten and Moers

Der Traum von der Musikkarri­ere

Michele Nolde singt seit ihrer Kindheit. Als Ley schreibt sie eigene Songs und tritt damit auf. Künftig arbeitet die Xantenerin mit Michael Heinricks zusammen, dessen Agentur Künstler vermarktet.

- VON HEIDRUN JASPER

Mit bürgerlich­em Namen heißt sie Michele Nolde, als „Ley“kennen sie viele Menschen, die sie schon einmal haben singen hören. Im Café Glüxpilz an der Marsstraße zum Beispiel, wo sie vor einigen Wochen abends ein Wohnzimmer­konzert gegeben hat. Oder bei der Eröffnung des Kurparks vor fünf Jahren. Denn die 40-Jährige schreibt nicht nur Songs für sich selbst, sie singt sie auch mit einer unglaublic­hen Stimme, begleitet sich dabei manchmal auch selbst an der Gitarre.

Meistens kommt die Musik allerdings aus der Konserve, so wie an Vatertag, als Ley bei strahlende­m Sonnensche­in in der Tiki Bar gegenüber der Kriemhildm­ühle zu ihrem Mikrofon griff und sang – eigene Songs, aber auch Titel wie „Dear Mr. President“von Pink. Eine Künstlerin, die Ley bewundert, wie sie einmal in einem Gespräch erzählte. Genau wie Sarah Connor, „die lieb ich, seit sie deutsche Texte singt“.

Auch Ley würde gerne von ihrer Musik leben können. Aber das ist noch Zukunftsmu­sik. Vielleicht hilft ihr die Zusammenar­beit mit Michael Heinricks, mit dem sie jetzt einen Vertrag abgeschlos­sen hat. Der 56-Jährige aus Kerken baut sich gerade eine Agentur auf, will Künstlerin­nen und Künstler unter Vertrag nehmen, bei denen er überzeugt ist, dass sie respektive ihre Stimmen und Lieder auch andere überzeugen. „Mads Events“hat er seine Eventagent­ur genannt, die er im Oktober 2019 gegründet hat. Heinricks moderiert hier die Quizabende einmal im Monat, mit denen es am 12. Juni wieder losgeht.

„Ich mache Musik, seit ich 17 bin, habe als DJ angefangen“, erzählt Heinricks. Gastgeber-Entertainm­ent auf Flusskreuz­fahrten, Moderation bei Veranstalt­ungen auf Schiffen gehörten unter anderem zu seinen Aufgaben. Auf die Idee, auch Künstler zu betreuen, sei er vor eineinhalb Jahren bei einem Talentwett­bewerb in Kleve gekommen, den er moderierte. Über Maik Göttel, der die Tiki Bar aufgebaut hat, hat er Ley kennengele­rnt. Göttel hatte die Xantenerin für einen Clubabend im Café Glüxpilz engagiert, Heinricks steuerte an dem

Abend das notwendige Equipment Rosenstolz oder Silbermond. 14 für ihre Lieder bei. „Unsere Zusammenar­beit eigene Stücke hat sie inzwischen, hat hier begonnen“, sagt die meisten hat sie im Studio von er, „sie suchte jemanden, der sie managet.“„Vetera Trajana“im Gewerbegeb­iet aufgenomme­n.

Vor 16 Jahren zog Michele Nolde Michele Nolde ist in Duisburg bei mit ihrem Sohn von Duisburg nach den Großeltern aufgewachs­en. Sie Xanten, kellnerte, um den Lebensunte­rhalt singt seit ihrem zweiten Lebensjahr. für sie beide zu sichern. „Die Kassette, die mein Opa aufnahm, „Musik war immer mein Halt in als ich ,Alle meine Entchen‘ meinem Leben“, sagt die gelernte sang, die habe ich immer noch.“Ihr Restaurant­fachfrau, die vor sechs erstes Lied hat Ley vor achteinhal­b Jahren angefangen hat, sich das Gitarre-Spielen Jahren geschriebe­n, am Sterbebett

nd beizubring­en. Längst der Großmutter. „Warten auf den beherrscht sie die sechs Saiten gut Tod“heißt es, und wenn sie es singt, genug, um sich selbst bei ihren steigen ihr noch heute die Tränen Songs zu begleiten, die sie schreibt in die Augen. In ihren Texten spiegeln und komponiert. „Meistens mach‘ sich ihre Geschichte und ihre ich Pop, mit ein bisschen Rap Wünsche. „Luan heißt Löwe“heißt drin.“Deutsche Texte, ähnlich wie beispielsw­eise das Lied, das sie für ihren Sohn geschriebe­n hat: „Du bist als Sohn, ich als Mama geboren. Ich hab‘ dir ewige Treue und Liebe geschworen“lautet eine Textzeile. Der Sohn macht mittlerwei­le selber Musik, er singt, rappt und schreibt, hat im August seinen ersten Auftritt beim Festival „Smilies“in Wesel. „Ich bin unheimlich stolz auf ihn“, so Michele Nolde.

Sie habe viel erlebt, erzählt die 40-Jährige. „Aber ich habe Gutes aus meinem Leben gemacht“. „Öffne uns die Tür“hat sie sich auf ihrem rechten Schlüsselb­ein eintätowie­ren lassen, ein Satz, der für alle Menschen stehe, die ausgegrenz­t würden. Ihr sei klar, dass sie die Welt nicht verändern könne, „aber mich kann ich verändern“.

 ?? FOTO: ARMIN FISCHER ?? Vertragsun­terzeichnu­ng in der Tiki Bar: Sängerin Ley wird künftig von Michael Heinricks und dessen Agentur „Mads Events“betreut.
FOTO: ARMIN FISCHER Vertragsun­terzeichnu­ng in der Tiki Bar: Sängerin Ley wird künftig von Michael Heinricks und dessen Agentur „Mads Events“betreut.

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