Rheinische Post - Xanten and Moers
Europawahl: Geier spricht bei SPD
Am 22. Mai ist ein EU-Abgeordneter der Sozialdemokraten im Scala zu Gast.
(rku) Die Europawahl rückt so langsam ins Bewusstsein der Menschen, auch in Wesel sind mittlerweile überall Wahlplakate zu sehen. Die SPD will ihren Wahlkampf mit einem prominenten Besucher ankurbeln: Am Mittwoch, 22. Mai, ist der Europaabgeordnete Jens Geier ab 19 Uhr im Kulturspielhaus Scala bei einer Podiumsdiskussion zu Gast. Unter dem Motto „Vision Europa“wird er mit dem Stadtverbandsvorsitzenden Rafael Lorberg und dem Weseler Kandidaten Norbert Schulz-Wemhoff über die Themen sprechen, mit denen sich die Sozialdemokraten im Vorfeld der Abstimmung profilieren wollen.
„Wir sind die Europa-Partei“, gibt sich Lorberg selbstbewusst. Die EU sei nicht nur eine Freihandelszone, sondern solle auch für soziale Chancengleichheit in Europa sorgen. „In der Europäischen Union herrscht eine soziale Schieflage. Das Aufstiegsversprechen, für das die SPD steht, müssen wir deshalb auf die europäische Ebene bringen“, betont Lorberg.
Jens Geier ist einer der wichtigsten
EU-Parlamentarier der SPD. Seit 2009 vertritt er im Europäischen Parlament die Städte Duisburg, Essen, Mülheim und Oberhausen sowie die Kreise Kleve, Viersen und Wesel. Mit der letzten Europawahl wurde sein Zuständigkeitsbereich auf die Stadt und den Kreis Aachen, die Kreise Heinsberg, Düren, Euskirchen und den Rhein-Erft-Kreis erweitert. Von 2017 bis 2024 war Jens Geier Vorsitzender der Europa-SPD, also der sozialdemokratischen Abgeordneten im Europäischen Parlament.
Bei der Wahl am 9. Juni tritt er auf Listenplatz zwei seiner Partei an, der Wiedereinzug dürfte gelingen.
Dass die Europawahl im Volk nicht den allerhöchsten Stellenwert hat, würden die Weseler Sozialdemokraten angesichts des drohenden Rechtsrucks gerne ändern. „Wir sehen alle die Gefahren von rechts“, sagt Schulz-Wemhoff, der als regionaler Kandidat antritt, allerdings eher wenige Chancen auf den Einzug ins Parlament haben dürfte. Rafael Lorberg ergänzt: „Wir wollen die Menschen motivieren, ihre Stimme wahrzunehmen.“
Angesichts jüngster Attacken auf Politikerinnen und Politiker macht sich auch der SPD-Chef hier große Sorgen um den demokratischen Diskurs. „Beim Aufhängen der Plakate haben wir uns natürlich gefragt: Müssen wir lieber zu dritt oder viert unterwegs sein, damit nichts passiert?“Einen bedenklichen Vorfall habe es gegeben: Aus einem Pulk heraus seien Wahlkämpfer-Helfer bei einem Termin beschimpft worden. „Das habe ich vorher noch nicht erlebt“, so Lorberg.