Rheinische Post - Xanten and Moers
Start für neue Staffel „Feuer und Flamme“
Nach den vorherigen Staffeln aus Gelsenkirchen und Bochum widmen sich die sechs neuen Episoden der beliebten WDR-Reihe nun der Feuerwehr in Duisburg. Alleine 2023 rückten die Retter fast 100.000 Mal aus.
Ein Notruf geht bei der Feuerwache in Hamborn ein. In einem Mehrfamilienhaus brennt es, ob sich noch jemand in der betroffenen Wohnung befindet, ist zunächst unklar. Wie immer müssen die Einsatzkräfte auf alles vorbereitet sein, mit allem rechnen. Auch, wie sich in diesem Fall herausstellt, mit einem gefährdeten Menschenleben. So beginnt die achte Staffel der beliebten WDR-Reihe „Feuer und Flamme“. Dieses Mal geht es nach Duisburg.
Kamerateams haben 70 Tage lang Einsatzkräfte der Wache 3 in Hamborn, der Hafenwache und des Rettungshubschraubers „Christoph 9“begleitet und ihre Arbeit dokumentiert. Bei der Premiere im Marien-Theater am Dienstag, 21. Mai, wurden die ersten beiden Episoden gezeigt.
Bereits in der ersten Folge müssen sich die Feuerwehrleute und die Rettungskräfte des „Christoph 9“herausfordernden Fällen stellen und dabei Mut und Geschick beweisen. Oliver Tittmann, Leiter der Feuerwehr Duisburg, sagt im Gespräch mit dem WDR, „Feuer und Flamme“sei
eine großartige Chance, die Arbeit der Feuerwehr für die Öffentlichkeit transparenter zu machen. Um in brenzligen Situationen helfen zu können, wäre es sehr wichtig, die Rettungskräfte bei ihrer Arbeit in Ruhe zu lassen. Dies gelte insbesondere mit Blick auf die zunehmende Gewalt gegenüber Einsatzkräften, so Tittmann.
Auch Jörg Schönenborn, WDRProgrammdirektor für Information, Fiktion und Unterhaltung, bedankt
sich bei der Premiere ausdrücklich bei allen Mitwirkenden. „‚Feuer und Flamme‘ wird am 23. Mai, am 75. Geburtstag des Grundgesetzes, erstmals ausgestrahlt“, sagt Schöneborn in seiner Rede. Dieses Datum würde gut passen, denn zu Artikel 1 des Grundgesetzes – zur Würde des Menschen – gehöre, dass jemand da ist, der aufpasst. Und das tun die Feuerwehrfrauen und -Männer.
Voller Einsatz kämpfen sich die Hamborner Einsatzkräfte in Folge eins bis zum brennenden Dachstuhl vor. Auch nachdem das Feuer gelöscht scheint, bearbeitet der Trupp übrig gebliebene Glutnester, die im schlimmsten Fall erneut aufflammen könnten. Die Wohnung ist voll mit Schutt und Asche, sogar der Putz und die Holzverkleidung an den Wänden haben das Feuer nicht überstanden.
Die beim Dreh eingesetzten Bodycams geben beim Zuschauen das Gefühl, direkt mit dabei zu sein. Auch das herzliche Miteinander im Team und im Umgang mit den vom Feuer betroffenen Duisburgern ist spürbar. „Klar, das macht in dem Augenblick natürlich stolz“, sagt ein Feuerwehrmann über die Dankbarkeit der Bewohner nach der Rettungs- und Löschaktion.
Der ältere Herr, der sich zum Zeitpunkt des Notrufs noch in der Wohnung befand, konnte zunächst durch die Feuerwehr gerettet und in ein Krankenhaus gebracht werden. Eine Woche später erlag er schließlich
den Folgen der erlittenen Rauchvergiftung.
Der Einsatz des Rettungshubschraubers bei einer schwer-verletzten Motorrad-Fahrschülerin geht glücklicherweise anders aus. Die 18-Jährige rutschte während einer Fahrstunde auf einer Landstraße weg, woraufhin das Team von „Christoph 9“zur Hilfe gerufen wird. Vor Ort schätzen Hauptbrandmeister Oliver Tittmann und seine Kollegen die Situation ein und bringen die junge Patientin in gerade mal 20 Minuten von der Unfallstelle in ein Krankenhaus. Eine Transportstrecke, die mit dem Rettungswagen eine gute Stunde gedauert hätte.
Fest steht: die neue Staffel bietet einen tiefgehenden Einblick in den Arbeitsalltag der Duisburger Retterinnen und Retter. Abwechselnd werden Tatgeschehen und die spätere Reflexion der Einsatzkräfte gezeigt. Auch als Zuschauer und Zuschauerin kann man so noch etwas lernen. Und auch das steht fest: Eine neunte Staffel „Feuer und Flamme“in Duisburg ist schon in Planung.