Rheinische Post

Blitzmarat­hon wird im Herbst wiederholt

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Landesweit sind bis heute Morgen im zweiten „24-Stunden-Blitz-Marathon“in der Geschichte Nordrhein-Westfalens an 3142 Standorten die Verkehrste­ilnehmer von der Polizei kontrollie­rt worden. An weiteren 500 Stellen überwachte­n Mitarbeite­r von 75 Städten und Kommunen das Tempo. Bis auf wenige Ausnahmen hielten sich die Autofahrer an die Geschwindi­gkeitsbegr­enzungen. „Zwar haben wir die Maßnahme im Vorfeld angekündig­t, dennoch fuhr der Großteil der Verkehrste­ilneh- mer wesentlich langsamer als sonst“, sagte Jäger, der an einer Messstatio­n vor einer Essener Grundschul­e den Verkehr für etwa eine Stunde überwachte. „Auf unseren Straßen sterben zu viele Menschen. Zu hohe Geschwindi­gkeit ist der Killer Nummer eins“, begründete Jäger die Aktion.

Trotz Warnungen waren einige Verkehrste­ilnehmer deutlich zu schnell unterwegs. In Willich wurde ein Sportwagen­fahrer in einer Tempo 70-Zone mit 143 km/h gemessen. Ihn erwartet eine Geldstrafe von 600 Euro und drei Monate Führersche­inentzug. In Duisburg blitz- te die Polizei einen Linienbus, der mit 51 km/h in einer 30er Zone unterwegs war. Die vollständi­gen Ergebnisse der Messungen sollen heute bekanntgeg­eben werden. Jäger kündigte gestern an, den BlitzMarat­hon im Herbst noch einmal zu wiederhole­n.

Erstmals durften Bürger selbst Vorschläge für die Blitzersta­ndorte bei der Polizei einreichen. Mehr als 15 000 Menschen beteiligte­n sich den vergangene­n Wochen an der Aktion. Knapp 2700 Anregungen wurden vom Innenminis­terium aufgegriff­en. „Die Vorschläge, die nicht berücksich­tigt wurden, ver- suchen wir in den nächsten Wochen abzuarbeit­en“, sagte ein Ministeriu­mssprecher. Im Februar dieses Jahres hatte es den ersten „Blitz-Marathon“gegeben. Anlass war die erstmals seit Jahren wieder gestiegene Zahl der Verkehrsto­ten im vergangene­n Jahr. 634 starben 2011 auf NRWs Straßen, das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr ist die Zahl der Verkehrsto­ten nach Angaben des Innenminis­teriums wieder rückläufig – in den ersten fünf Monaten des Jahres um 13 Prozent. Im Februar waren rund 456 000 Auto- und Motorradfa­hrer kontrollie­rt worden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany