Blitzmarathon wird im Herbst wiederholt
DÜSSELDORF Landesweit sind bis heute Morgen im zweiten „24-Stunden-Blitz-Marathon“in der Geschichte Nordrhein-Westfalens an 3142 Standorten die Verkehrsteilnehmer von der Polizei kontrolliert worden. An weiteren 500 Stellen überwachten Mitarbeiter von 75 Städten und Kommunen das Tempo. Bis auf wenige Ausnahmen hielten sich die Autofahrer an die Geschwindigkeitsbegrenzungen. „Zwar haben wir die Maßnahme im Vorfeld angekündigt, dennoch fuhr der Großteil der Verkehrsteilneh- mer wesentlich langsamer als sonst“, sagte Jäger, der an einer Messstation vor einer Essener Grundschule den Verkehr für etwa eine Stunde überwachte. „Auf unseren Straßen sterben zu viele Menschen. Zu hohe Geschwindigkeit ist der Killer Nummer eins“, begründete Jäger die Aktion.
Trotz Warnungen waren einige Verkehrsteilnehmer deutlich zu schnell unterwegs. In Willich wurde ein Sportwagenfahrer in einer Tempo 70-Zone mit 143 km/h gemessen. Ihn erwartet eine Geldstrafe von 600 Euro und drei Monate Führerscheinentzug. In Duisburg blitz- te die Polizei einen Linienbus, der mit 51 km/h in einer 30er Zone unterwegs war. Die vollständigen Ergebnisse der Messungen sollen heute bekanntgegeben werden. Jäger kündigte gestern an, den BlitzMarathon im Herbst noch einmal zu wiederholen.
Erstmals durften Bürger selbst Vorschläge für die Blitzerstandorte bei der Polizei einreichen. Mehr als 15 000 Menschen beteiligten sich den vergangenen Wochen an der Aktion. Knapp 2700 Anregungen wurden vom Innenministerium aufgegriffen. „Die Vorschläge, die nicht berücksichtigt wurden, ver- suchen wir in den nächsten Wochen abzuarbeiten“, sagte ein Ministeriumssprecher. Im Februar dieses Jahres hatte es den ersten „Blitz-Marathon“gegeben. Anlass war die erstmals seit Jahren wieder gestiegene Zahl der Verkehrstoten im vergangenen Jahr. 634 starben 2011 auf NRWs Straßen, das waren 15 Prozent mehr als im Vorjahr. In diesem Jahr ist die Zahl der Verkehrstoten nach Angaben des Innenministeriums wieder rückläufig – in den ersten fünf Monaten des Jahres um 13 Prozent. Im Februar waren rund 456 000 Auto- und Motorradfahrer kontrolliert worden.