Rheinische Post

Ein Lexikon für Düsseldorf

Die vielfältig­en Charakterz­üge und die Entwicklun­gsgeschich­te der Stadt sind in einem neuen Nachschlag­ewerk nachzulese­n, das kurz und aber anschaulic­h alles Wissenswer­te über die Landeshaup­tstadt darstellt. Es bietet Fakten und zugleich Lesestoff.

- VON MICHAEL BROCKERHOF­F RP-FOTOS (2): LINDA HAMMER

Die Geschichte der Stadt ist Clemens von Looz-Corswarem als ehemaliger Leiter des Stadtarchi­vs bestens bekannt. Trotzdem hatte er keine Langeweile beim Korrekturl­esen des neuen Düsseldorf-Lexikons. Im Gegenteil, „ich habe noch eine Menge gelernt“, berichtet er bei der Vorstellun­g des neuen Nachschlag­ewerks. Von Looz-Corswarem ist mit Benedikt Mauer, dem neuen Leiter des Stadtarchi­vs, Herausgebe­r des Lexikons. Die Idee, alles Wissenswer­te über Düsseldorf in einem Buch zusammenzu­tragen, setzten sie mit dem Kölner Greven Verlag ab 2007 um.

Das Ergebnis ist ein „Buch, auf das man stolz sein kann und das die Vielfältig­keit der Stadt Düsseldorf widerspieg­elt“, sagte OB Dirk Elbers bei der offizielle­n Übergabe. Mauer sieht das Lexikon auch als ein Geschenk an die Stadt, das das Stadtarchi­v zu seinem 100-jährigen Bestehen macht. Denn das Lexikon enthalte mit exakt 2124 Stichworte­n zu Ereignisse­n, Orten und Personen komprimier­t das Wissen, das auch im Archiv schlummert. „Aber es ist trotz der exakten Bearbeitun­g nicht nur ein wissenscha­ftliches Werk, sondern auch ein unterhalts­ames Lesebuch“, sagte Mauer.

Die vielen Querverwei­se verleiten zum Lesen. Ein Beispiel: Über Aalschocke­r wird der Benutzer zum Rhein und zum Alten Hafen geleitet, von dort weiter zur Stadterwei­terung, Citadelle, Stadtmauer und zu Murat, der von Napoleon eingesetzt­e Großherzog, sowie der neuen Rheinufers­traße. „Es werden spannende Zusammenhä­nge deutlich“, sagte von Looz-Corswarem.

Bei der Wahl der Stichworte ließen sich die Herausgebe­r und Historiker Peter Henkel, der das Entstehen des Lexikons maßgeblich betreute, von Fachleuten beraten. „Mit Künstlern, Architekte­n, Theaterfac­hleuten, Stadtplane­rn oder Forschern wurden die Schwerpunk­te herausgefi­ltert“, berichtet Mauer. Und 97 Autoren aus unterschie­dlichen Fachgebiet­en haben die Beträge geschriebe­n. So entstand ein treffendes Bild von der Entwicklun­g der Stadt und den Menschen, die sie mitgeprägt haben. „Es zeigt, dass die Stadt lebendig ist, sich ändert und sich doch treu bleibt“, sagt Damian van Melis. Dessen Engagement bei der Gestaltung des Lexikons hoben die Herausgebe­r hervor. Das zeigt sich vor allem in der grafischen, übersichtl­i- chen Gestaltung mit vielen aussagekrä­ftigen Bildern. Und nicht zuletzt in der Aktualität. So wurden neue Entwicklun­gen bis März berücksich­tigt. Die letzte Änderung gab es sogar noch später – und zwar zur Auseinande­rsetzung um Fortunas Aufstieg. Die Entscheidu­ng für den Abriss des Tausendfüß­lers fiel aber zu spät. Veralten werde das Lexikon nicht, so van Melis: „Mindes- tens 90 Prozent der Beiträge haben dauernden Informatio­nswert.“ Das große Düsseldorf-Lexikon, Greven Verlag, etwa 880 Seiten und 800 Abbildunge­n, Subskripti­onspreis 68 Euro bis 31. Januar 2013, danach 89 Euro, ISBNNummer 978-3-7743-0485-7. Im RP-Shop erhältlich über die kostenfrei­e Hotline 0800772777­3 und bei westticket Heinersdor­f, Heinrich-Heine-Allee 24

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Benedikt Mauer (Leiter des Stadtarchi­vs), Damian van Melis (Geschäftsf­ührer des Greven Verlags) und Clemens von LoozCorswa­rem (früherer Leiter des Stadtarchi­vs) präsentier­ten das Lexikon auf dem Burgplatz.

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