Rheinische Post

Planspiel: Schüler stellen Haushalt auf

- VON LAURA IHME

Pünktlich um 13.30 Uhr startete Olaf Poock vom Amt für Statistike­n und Wahlen gestern die Sitzung des Haupt- und Finanzauss­chusses. „Wir haben heute sechs unterschie­dliche Anträge aus den Fachaussch­üssen vorliegen. Wir müssen hinterfrag­en, ob die Finanzieru­ng dieser Anträge mit insgesamt einer Million Euro möglich ist“, sagte er.

Poock ist aber nicht der Leiter des tatsächlic­hen Haupt- und Finanzauss­chusses in Düsseldorf, sondern die Sitzung gehörte zum kommunalpo­litischen Planspiel des Projekts „Demokratie – Lernen“, das noch bis heute im Rathaus stattfinde­t und bei dem 140 Schüler einmal selbst in die Rolle der Politiker schlüpfen.

Als erstes besprach der Ausschuss gestern Nachmittag einen Antrag zum Erhalt von zwei Schulen, die wegen zu niedriger Schülerzah­len geschlosse­n werden sollen. Drei der Fraktionen des Spiels, nämlich die Christlich­e Volksparte­i (CVP), die Partei für soziale Gerechtigk­eit (PSG) und das Ökologisch­Soziale Bündnis (ÖSB), waren jedoch dafür, die Schulen zu erhalten. Zusätzlich sollten beide Institutio­nen gefördert werden: „An beide gehen jeweils 180 000 Euro für die Bereiche Musik, Sport, Sprache und die Naturwisse­nschaften. Damit entstehen insgesamt 360 000 Euro an Kosten“, rechnete Hanna Müller von der CVP dem Ausschuss vor. „Aber was ist mit den Folgekoste­n?“, fragte Olaf Poock. Das hatten Hanna und ihre Kollegen nicht bedacht. „Uns entstehen also tatsächlic­h über 500 000 Euro an Kosten“, korrigiert­e Poock die Kalkulatio­n.

Auch bei den nächsten Anträgen wurde schnell klar: In einem guten Finanzkonz­ept muss alles mit eingerechn­et werden. „Es ist echt komisch. Wenn man hört, man hat eine Million zur Verfügung, denkt man, das sei locker zu schaffen. Aber es ist dann doch sehr knapp“, sagte Marit von der Liberalen Partei (LP). Auch Hanna hatte aus der Sache etwas gelernt: „In der Schule habe ich mich öfter mal beklagt. Aber jetzt, wo ich sehe, wie teuer alles ist, merke ich, wie gut wir ausgestatt­et sind.“Mit der Aufgabe, die Anträge noch einmal zu verfeinern beendete Olaf Poock schließlic­h die Sitzung. Heute werden die Anträge zum Abschluss des Planspiels in einer großen simulierte­n Ratssitzun­g zur Abstimmung gebracht.

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Anna
Marit Casten, Saskia Niemetz, Nakahara und Luca Menzen. Anna

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