Das Münchner Lenbachhaus steht vor einem Neubeginn
MÜNCHEN (dpa) Renoviertes Haus und neuer Chef: Für das Münchner Lenbachhaus brechen neue Zeiten an. Nach vierjähriger Sanierungszeit soll das berühmte Kunstmuseum im kommenden Mai wiedereröffnet werden – und seit Mittwoch steht auch der künftige Chef fest: Matthias Mühling wird im Jahr 2014 neuer Direktor der Städtischen Galerie von Lenbachhaus und Kunstbau. Der 1968 geborene Mühling arbeitet schon seit 2005 im Lenbachhaus – als Sammlungsleiter und Kurator für internationale Gegenwartskunst. Einer seiner Vorgänger war Armin Zweite, der von 1974 bis 1990 das Haus leitete und von dort in die Kunstsammlung NordrheinWestfalen in Düsseldorf wechselte.
Mühling wird jetzt auch Herr über die weltberühmte Blauer-ReiterSammlung, die zuletzt einiges mitgemacht hat. Seitdem das Münch- ner Kunstmuseum seine Tore 2009 für die Umbauarbeiten schloss, sind die Werke der Künstlergruppe um Wassily Kandinsky und Franz Marc um die Welt gereist. Ausgerechnet während der Fukushima-Katastrophe waren sie in Japan. Im Mai 2013 hat die Rastlosigkeit ein Ende, dann wird das Haus wiedereröffnet.
Die Arbeiten an der Künstlervilla Franz von Lenbachs aus dem 19. Jahrhundert stehen kurz vor dem Abschluss. Seit Frühjahr 2009 wird das Museum am Münchner Königsplatz renoviert, 56 Millionen Euro stellte die Stadt für den Umbau bereit. Das Lenbachhaus will den architektonischen Neustart auch mit einem inhaltlichen verknüpfen, wie der scheidende Chef Helmut Friedel angekündigt hat. Ein starrer Rundgang soll aufgebrochen werden, Besucher sollen „Sammlungsgebiete direkt ansteuern“können.