Strom teurer: Rheinbahn denkt an höhere Fahrpreise
Aufgrund des Erneuerbare-energien-gesetzes könnte das Verkehrsunternehmen zur Kasse gebeten werden
Erste Überlegungen aus dem Umweltministerium, die Kosten für die Energiewende auch auf den Nahverkehr umzulegen, haben bei der Rheinbahn für Empörung gesorgt. Der Fahrstrom für das Verkehrsunternehmen würde so um bis zu vier Millionen Euro im Jahr teurer.
„Das können wir nur über zusätzliche Fahrpreiserhöhungen ausgleichen“, sagte Rheinbahn-Vorstand Dirk Biesenbach. Er ist sich sicher, dass höhere Fahrpreise viele Fahrgäste dazu bewegen könnten, doch wieder aufs Auto umzusteigen. Ehrgeizige Klimaschutzziele würden „so sicher nicht erreicht“, sagte Biesenbach. Um die erhöhten Stromkosten auszugleichen, müssten die Tickets etwa 2,5 Prozent teurer werden.
„Dabei wird bereits im ganzen Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ab 1. Januar der Fahrpreis um vier Prozent angehoben“, sagt Rheinbahn-Sprecher Georg Schumacher. Er ist sich sicher, dass das die Kunden eine Fahrpreis-Erhöhung von insgesamt 6,5 Prozent nicht mehr mitmachen würden. Ein Einzel-Ti- cket würde so etwa 2,60 Euro statt bislang 2,40 Euro kosten. Hintergrund: Im Ministerium wird über die Kosten des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verhandelt. Es regelt, dass Betreiber von Solaranlagen oder Windrädern einen garantierten Preis für ihren erzeugten Strom bekommen. Um das zu finanzieren, werden nicht nur private Stromverbraucher, sondern auch Unternehmen zur Kasse gebeten. Die Rheinbahn verbraucht im Jahr etwa 100 Millionen Kilowattstunden Strom, sagt Schumacher. 80 Millionen Kilowattstunden werden von den Bahnen als Fahrstrom verbraucht, der Rest von den Betriebshöfen und den Bürogebäuden. Nur für zehn Prozent des Fahrstroms werde bislang die volle EEG-Umlage fällig. Nun soll aber für den begünstigen Rest die EEG-Umlage steigen. Dabei leiste die Rheinbahn wirkungsvollen Beitrag zur Schonung der Umwelt, so Biesenbach. Sprecher Schumacher sagt: „Wir sind fleisch gewordener Umweltschutz“. Mit der Bahn zu fahren, sei viel leichter als ein Haus zu isolieren oder sich ein sparsames Auto anzuschaffen.