Wo Clara Schumann ihren Mann bekochte
Robert Schumann war ein Genießer. Seiner Frau Clara schenkte er ein Kochbuch, das erhalten ist. Ein Besuch in der ehemaligen Wohnung des Paares, wo jetzt Cellist Thomas Beckmann wohnt.
Er liebte Suppen. Und Braten, Fisch, alle Sorten Gemüse – aber keine Möhren. Kein Zweifel: Robert Schumann schätzte gutes Essen. So sehr, dass er seiner Braut Clara Wieck, Virtuosin mit großer Strahlkraft am Klavier (aber wohl kaum in der Küche), kurz vor der Heirat ein Kochbuch schenkte. Die Botschaft auf dem roten Einband war eindeutig: „Meiner Hausfrau gewidmet.“In seinen Briefen wurde er deutlicher, schrieb von seinen hohen Erwartungen, und dass Clara sich ganz dem heimischen Herd widmen sollte. Das Buch liefert nicht nur die Rezepte jener Zeit, sondern auch einen Einblick in die Ehe von Clara und Robert Schumann. Und darf als Beweis gelten, wie stark zumindest seine Liebe durch den Magen ging.
Ein grünes Holztor verschließt den Blick in einen romantischen Innenhof in der Carlstadt, Bilker Straße 15. Im September 1852 bezog das Musikerpaar mit sechs Kindern die erste und zweite Etage, 240 Quadratmeter. Im ersten Stock Salon, Esszimmer, Küche, im zweiten Stock die Schlafzimmer, im Dachge- schoss die Dienstbotenkammern. Wo einst Clara Schumann am Klavier übte, ist heute die Küche eines Paares, das auch die Musik verbindet: Cellist Thomas Beckmann und die japanische Pianistin Kayoko Matsushita-Beckmann wohnen seit 1991 in der Schumann-Wohnung und blättern oft in Claras Kochbuch.
Szenen einer Verlobungszeit, überliefert durch die Korrespondenz. Da schrieb Robert an Clara: „Du musst schon meine Leibgerichte kochen können.“Und sie antwortete eher belustigt: „Du sollst sehen, ich werde alles Mögliche thun, um mich gut einzurichten, daß Du zufrieden bist.“Und er: „Junge Frauen müssen gehörig kochen und wirthschaften können, wenn sie zufriedene Männer haben wollen.“Antwort: „Auch das Kochen will ich dann schon so lernen, daß ich Dir ein gutes Stück Braten zubereiten kann.“Er, unmissverständlich: „Das erste Jahr unserer Ehe sollst Du die Künstlerin vergeßen, sollst nichts als Dir und Deinem Haus und Deinem Mann leben.“Doch Clara dachte nicht daran: „Meine Kunst lasse ich nicht liegen, ich müsste mir ewig Vorwürfe machen.“
Das „Kochbuch für bürgerliche Haushaltungen“von Marie Holle, das sie nach diesem Briefwechsel schließlich Weihnachten auf dem Gabentisch fand, war in jenen Jahren populär und liefert Ratschläge zur Reinlichkeit in der Küche und zur „Wahl und Schicklichkeit“der Speisen. Ob Clara die „Chocolatensuppe“wirklich nachgekocht hat, ist nicht überliefert. Und ob ihre Mühen am Herd überhaupt erfolgreich waren, lässt sich eher bezweifeln. Sie, die überragende Musikerpersönlichkeit, bewundert und gefeiert, war in der Küche wohl oft unsicher. Robert vermerkte im gemeinsamen Ehetagebuch: „Braten mit Mama. Unsere kleine Wirthschaft ist gar zu traulich.“
Im Tagebuch lässt sich auch nachlesen, dass das Paar gern in der Kutsche durch den Grafenberger Wald fuhr, häufig Champagner im Malkasten trank und überhaupt gern ausging. Und manchmal beklagte sich Clara, dass ihr Robert schon am Vormittag in einem Gasthaus bayrisches Bier trank. In diesen Düsseldorfer Jahren überließ sie – mit wachsendem Wohlstand – die Küche wohl immer öfter einer Köchin und deren Gehilfin. In ihrem Kochbuch lassen sich jedenfalls keinerlei Gebrauchsspuren finden. Und kein einziger Fettfleck. (RP) Dieter Nuhr ist Düsseldorfer und als Komödiant sehr erfolgreich, er füllt Deutschlands Hallen in immerwährenden Tourneen.
Dieter Nuhr schaut über den Tellerrand, und was er da sieht, ist zwar oft lächerlich, aber immer saukomisch. Nuhr hat in den letzten zehn Jahren die erfolgreichsten deutschsprachigen Kabarettprogramme aller Zeiten vorgelegt. Seine Themen sind Philosophie, das Wetter und die bedrohte Rotbauchunke. Ab und zu spricht er auch über schwarze Löcher, psychologische Probleme und alkoholische Getränke. Außerdem über Gott und die Welt und den Stau. Die Welt ist im Wandel. Und Nuhrs Programm wandelt sich mit. Am 17. Januar tritt er mit seinem Programm „Nuhr unter uns“in der Mitsubishi Electric Halle auf, präsentiert von der Rheinischen Post.
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