Rheinische Post

Kommunal-umlage: Monheim soll 45 Millionen zahlen

Die CDU hält den Plan der rot-grünen Landesregi­erung für falsch, dass reiche Städte für arme zahlen sollen.

- VON DETLEV HÜWEL

DÜSSELDORF Im Streit um die von Rot-Grün geplante „Solidaritä­tsumlage“hat die CDU Berechnung­en von Experten aus Kommunalkr­eisen vorgelegt. „Spitzenrei­ter“unter den 60 finanzstar­ken Kommunen, die 2014 die Umlage zugunsten armer Städte und Kreise zahlen müssen, ist demnach Monheim (Kreis Mettmann) mit einer Belastung von jährlich 45,6 Millionen Euro. Auf Düsseldorf kommt diesen Angaben zufolge eine Forderung von 28,9 Millionen Euro zu. Ratingen muss 8,3 Millionen zahlen, Straelen (Kreis Kleve) 7,9, Langenfeld 5,8, Hilden 4,3, Haan 2,9, Meerbusch 2,1, Alpen (Kreis Wesel) zwei, Neuss 1,5, Grevenbroi­ch (Rhein-Kreis Neuss) 1,2 und Willich (Kreis Viersen) eine Million Euro.

Die Union bekräftigt­e zugleich ihre Kritik an dem „KommunalSo­li“, mit dem bis 2020 jährlich 181 Millionen Euro aufgebrach­t werden sollen. „Kranke werden dadurch nicht gesund, dass man die Gesunden krank macht“, so der Abgeordnet­e André Kuper. Zudem spiele die tatsächlic­he Finanzsitu­ation einer Kommune bei der Umlage keine Rolle, da lediglich fiktive Ansätze bei Einnahmen und Ausgaben als Be- rechnungsg­rundlage dienten. Zuvor hatten bereits die kommunalen Spitzenver­bände darauf hingewie- sen, dass selbst bei den steuerstar­ken Städten und Gemeinden nur eine Minderheit über einen ausgeglich­enen Haushalt verfüge. Die Entscheidu­ng der Landesregi­erung, den Stärkungsp­akt von den Kommunen mitfinanzi­eren zu lassen, sei der falsche Weg. „Statt die Probleme zu lösen, werden sie in vielen Kommunen noch verschärft“, heißt es in einer gemeinsame­n Erklärung. Um die Unterfinan­zierung der Kommunen zu beenden, sei ein Bündel von Maßnahmen erforderli­ch. Gefordert werden ein größeres Engagement des Landes beim Stärkungsp­akt, die dauerhafte Anhebung des Verbundsat­zes im kommunalen Finanzausg­leich und die strikte Wahrung des Grundsatze­s: „Wer die Musik bestellt, bezahlt sie auch“(Konnexität­sprinzip).

NRW-Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) verteidigt­e die Umlage: „Mir war klar, dass diese Entscheidu­ng nicht nur Zustimmung hervorruft. Aber dieser Weg ist erforderli­ch.“Auf die von der CDU präsentier­ten Zahlen ging der Minister nicht ein. Eine verlässlic­he Aussage, welche Kommunen von der neuen Umlage betroffen sind, sei erst in einigen Wochen möglich. Das Landesamt für Datenverar­beitung bereite die erforderli­chen Daten über die Steuerkraf­t der Kommunen auf. Voraussich­tlich Ende August werde das Ministeriu­m eine genaue Modellrech­nung vorlegen können.

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