Dm verkauft nicht mehr bei Amazon
Das Leipziger Logistikzentrum des Internet-händlers wird wieder bestreikt.
KARLSRUHE Die Drogeriemarktkette dm will künftig seine Eigenmarken nicht mehr beim Online-Händler Amazon anbieten. Grund: Es lohnt sich nicht. Absatz und Umsatzzahlen hätten gezeigt, dass Menschen Drogerieartikel weiterhin lieber vor Ort kaufen, sagte Erich Harsch, Vorsitzender der Geschäftsführung von dm. Damit werden die rund 1700 Produkte der beliebten dm-Eigenmarken wie Balea bald aus dem Online-Shop verschwunden sein.
Es ist ein Verlust, den der OnlineRiese verschmerzen kann. Allein bei den Shampoos gibt es bei Amazon 211 Produkte für dünnes, 100 für fettiges und 304 für lockiges Haar. Die Liste ließe sich auch in anderen Bereichen nahtlos fortsetzen. Insgesamt, schätzt eine Sprecherin von Amazon, biete das Portal mehr als eine halbe Million Drogerie- und Körperpflege-Produkte. Die dm-Ar- tikel, die seit 2011 online verkauft wurden, machen dabei nur einen verschwindend geringen Anteil aus. Nach Informationen der „Lebensmittel Zeitung“lagen die Umsätze mit dm-Artikeln nur knapp über dem Niveau einer durchschnittlichen Filiale. Den Online-Handel will die Drogeriemarkt-Kette jedoch nicht aus dem Blick verlieren. Momentan konzentriert man sich jedoch lieber auf den stationären Handel, in dem in diesem Jahr 130 neue Filialen entstehen sollen. Hier laufen die Geschäfte blendend, die Umsätze sollen von 6,87 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auf 7,5 Milliarden Euro steigen.
Der Online-Händler Amazon sorgt aktuell für weniger positive Schlagzeilen. Gestern wurde erneut das Logistikzentrum in Leipzig bestreikt. Die Gewerkschaft Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzelhandels, Amazon will sich weiter an den Tarifen der Logistikbranche orientieren. Das tun auch Wettbewerber wie Zalando, die ihren Logistikmitarbeitern 8,50 Euro pro Stunde zahlen. Vom Staat gibt es Unterstützung. Laut Informationen der „Welt“erhielt Zalando mehrere Millionen Euro Subventionen.