Freiburg steht vor schwerer Saison
Bundesliga-check (5): Der Sport-cub muss den personellen Umbruch und die Mehrbelastung durch die Europa League bewältigen.
DÜSSELDORF Eigentlich sollte in Freiburg grenzenlose Jubel-Stimmung herrschen. Denn seitdem Christian Streich Cheftrainer im Breisgau ist, geht es nur noch bergauf. Die Mannschaft hat sich für die Gruppenphase der Europa League qualifiziert, das Stadion war in der vergangenen Saison regelmäßig bis auf den letzten Platz gefüllt und die Mitgliederzahl steigt stetig an (von 2600 in 2009 auf zurzeit 6500). Doch schon vor der Partie gegen Bayer Leverkusen bremst Streich die Euphorie. „Uns steht nur sehr wenig Zeit mit den Zugängen zur Verfügung. Ich weiß nicht, ob es funktioniert und wir alles gleich hinkriegen, sagte der 48-Jährige dem „Kicker“.
Mit Jan Rosenthal, Johannes Flum, Cedric Makiadi, Daniel Caligiuri und Max Kruse haben den SC Freiburg gleich fünf Stammkräfte verlassen, obwohl sie noch laufende Verträge hatten. Sie machten von ihrer Ausstiegsklausel Gebrauch. Doch der Sport-Club hat trotz seiner begrenzten Möglichkeiten gut auf den Aderlass reagiert. Spieler von internationalem Format, wie der ausgebildete „Sechser“Francis Coquelin von Arsenal London, sind gekommen, dazu routinierte Akteure wie der Ex-Nationalspieler Mike Hanke (kam aus Mönchengladbach). Die größten Hoffnungen ru- hen auf dem 22 Jahre alten Admir Mehmedi. Der Schweizer Nationalspieler, ausgeliehen von Dynamo Kiew, soll in der Offensive ein Schlüsselspieler werden.
Streich hat die Zugänge behutsam ausgewählt. Sie sollen sein System verstehen und anwenden können: offensives Pressing, kurze Pässe, schnelles Spiel nach vorne. Ob sie leisten können, was in der kommenden Saison von ihnen erwartet wird – den Spagat zwischen Bundesliga und Europa zu schaffen – bleibt allerdings abzuwarten. Auf einen Abstiegskampf wird sich die neuformierte Elf aber wohl nicht einlassen müssen.