Handball-saison beginnt 2014 im Fußballstadion
DÜSSELDORF (cze) Der ZuschauerWeltrekord ist nur das Mittel zum Zweck, den Handball im Kampf um mehr Aufmerksamkeit und neue Sponsoren zu stärken. Das Auftaktspiel der Erstliga-Saison 2014/15 zwischen dem HSV Hamburg und den Rhein-Neckar Löwen ist der Höhepunkt am „Tag des Handballs“und soll am 6. September bis zu 50 000 Menschen in die Frankfurter Fußball-Arena locken.
Die Bestmarke für ein Handballspiel liegt bei 36 651 Besuchern, aufgestellt am 24. Mai 2011 beim Finale um die dänische Meisterschaft zwischen AG Kopenhagen (meldete Insolvenz im Sommer 2012 an) und Bjerringbro-Silkeborg (30:21). Zuvor stand die Partie des TBV Lemgo gegen den THW Kiel, die 2004 immerhin 30 925 Fans in die SchalkeArena gelockt hatte, in der Rekordliste ganz oben.
„Wir wollen die Sportart mit dieser Aktion nach vorne bringen“, sagte HSV-Geschäftsführer Frank Rost, einst Torhüter in der FußballBundesliga. Liga-Boss Frank Bohmann spricht von einer „Initialzündung, um wieder mehr Jugendliche zum Handball zu bringen“. Der enge Schulterschluss aus Breitenund Spitzensport spiele dabei eine wichtige Rolle. Deshalb finden in den Stunden vor dem Auftritt der Profis auch Jugend-Turniere statt.
Die Bundesliga plant weitere Veränderungen. In vier Tagen findet die Sitzung der 18 Klubs statt. Dabei wird das Thema „Play-off-Spiele“, die es im Eishockey, Volleyball und Basketball längst zur Ermittlung des Meisters gibt und die der Handball schon 1991 und 1992 im Programm hatte, diskutiert. „Sie könnten noch einmal einen Impuls geben“, sagt Liga-Chef Bohmann. Mehr Fans, mehr Einnahmen, neue Sponsoren, größere mediale Aufmerksamkeit – die Hoffnungen sind groß. Ob dafür die Liga verkleinert werden muss, ist eine der spannenden Fragen.