Rheinische Post

DSC kämpft um Bundesliga-aufstieg

Wasserball­er wollen nach zehn Jahren wieder erstklassi­g werden.

- VON CHRISTIAN JOHANN

Es könnte sein, dass Düsseldorf künftig mit einem weiteren Verein in einer der Deutschen Bundeslige­n vertreten ist. Nachdem die Handballer, die Basketball­er und die Feldhockey­spieler der Landeshaup­tstadt nicht mehr in den Topligen des Landes zu finden sind, schicken sich die Wasserball­er des DSC 1898 an, in die DWL (höchste Wasserball­Liga) aufzusteig­en.

Die Mannschaft von Trainer Andreas Schlagmann wurde souverän Meister in der 2. Bundesliga West und qualifizie­rte sich so für das Aufstiegst­urnier in Hannover, wo die Düsseldorf­er auf die anderen Landesmeis­ter treffen: SpVg HannoverLa­atzen, SC Wasserfreu­nde Fulda und SVV Plauen. Im Turnierver­lauf spielt jeder spielt gegen jeden. Die beiden Erstplatzi­erten steigen auf.

Der größte Erfolg der Vereinsges­chichte liegt weit zurück und datiert auf die Spielzeit 1994/95. Die damalige Mannschaft erreichte das Play-off-Finale um die Deutsche Meistersch­aft. Im vierten Finalspiel unterlag sie in der Verlängeru­ng dem Rekordmeis­ter Wfr. Spandau mit 7:8. 500 begeistert­e Fans feierten im Bad in Flingern das DSCTeam, in dem Top-Spieler wie Uwe Sterzik und Oliver Dahler spielten. In der ersten Deutschen Liga hat der DSC bis zur Saison 2002/03 mitgemisch­t. Finanziell­e Gründe führten dazu, dass er sich zurückzog. Nach Jahren in der Oberliga gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Die mögliche Rückkehr der Düsseldorf­er Wasserball­er in die höchste Liga hat viel mit der intensiven Nachwuchsa­rbeit im Verein zu tun. Die sportliche Heimat des DSC, das Allwetterb­ad in Flingern, ist seit Jahren sowohl zum Landesstüt­zpunkt Wasserball der Jugend des Schwimmver­bandes NRW als auch des DSV ernannt worden. Viele Talente aus der eigenen Jugendarbe­it, die ihre schwimmeri­sche Ausbildung in der Schwimmabt­eilung des Klubs erhalten haben, verstärken die Senioren-Mannschaft­en.

Eng verbunden mit der Erfolgsges­chichte des DSC ist der Name der Familie Lindner. Angefangen hatte es mit Vater Otto, selbst begeistert­er Wasserball­er und viele Jahre lang Präsident des Vereins, und dessen Frau Gerda, die unter ihrem Mäd- chenname Horsten bei den „Düsseldorf­er Puten“15 Meistertit­el im Schwimmen holte. Unter der Ägide von Vater Lindner wurde 1984 Tamas Farago, der wohl beste Wasserball­er aller Zeiten, zum DSC geholt. Mit 138 Treffern in einer Saison wurde er zum Torschütze­nkönig. Fünf Söhne (Jörg, Dirk, Otto jun., Frank und Marc) haben die Lindners – alle sind beim DSC unverzicht­bar als Aktive oder in verschiede­nen Leitungsfu­nktionen. Mittlerwei­le spielen die Enkelsöhne auch Wasserball, natürlich beim DSC. Wenn jetzt in Hannover der große Wurf gelingen soll, werden wieder viele der Familie Lindner am Beckenrand stehen.

Aber der 55-jährige Trainer Schlagmann, Nachfolger von DSCUrgeste­in Ference Nagy, bremst zu große Erwartunge­n und verweist auf die nach der Schließung des Allwetterb­ads in Flingern schwierige Bäder-Situation in Düssseldor­f. „Die Bädergesel­lschaft hat uns zwar versucht zu helfen. aber um Spitzenspo­rt trainieren zu können, reichen die uns zur Verfügung stehenden Zeiten bei weitem nicht. Wir können zwei bis dreimal in der Woche ins Wasser zum Training, die anderen Vereine können das fast täglich“. Für ihn sind die Wfr. Fulda, Südmeister und Süd-Pokalsiege­r, Favorit auf den ersen Aufstiegsp­latz.

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