DSC kämpft um Bundesliga-aufstieg
Wasserballer wollen nach zehn Jahren wieder erstklassig werden.
Es könnte sein, dass Düsseldorf künftig mit einem weiteren Verein in einer der Deutschen Bundesligen vertreten ist. Nachdem die Handballer, die Basketballer und die Feldhockeyspieler der Landeshauptstadt nicht mehr in den Topligen des Landes zu finden sind, schicken sich die Wasserballer des DSC 1898 an, in die DWL (höchste WasserballLiga) aufzusteigen.
Die Mannschaft von Trainer Andreas Schlagmann wurde souverän Meister in der 2. Bundesliga West und qualifizierte sich so für das Aufstiegsturnier in Hannover, wo die Düsseldorfer auf die anderen Landesmeister treffen: SpVg HannoverLaatzen, SC Wasserfreunde Fulda und SVV Plauen. Im Turnierverlauf spielt jeder spielt gegen jeden. Die beiden Erstplatzierten steigen auf.
Der größte Erfolg der Vereinsgeschichte liegt weit zurück und datiert auf die Spielzeit 1994/95. Die damalige Mannschaft erreichte das Play-off-Finale um die Deutsche Meisterschaft. Im vierten Finalspiel unterlag sie in der Verlängerung dem Rekordmeister Wfr. Spandau mit 7:8. 500 begeisterte Fans feierten im Bad in Flingern das DSCTeam, in dem Top-Spieler wie Uwe Sterzik und Oliver Dahler spielten. In der ersten Deutschen Liga hat der DSC bis zur Saison 2002/03 mitgemischt. Finanzielle Gründe führten dazu, dass er sich zurückzog. Nach Jahren in der Oberliga gelang der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
Die mögliche Rückkehr der Düsseldorfer Wasserballer in die höchste Liga hat viel mit der intensiven Nachwuchsarbeit im Verein zu tun. Die sportliche Heimat des DSC, das Allwetterbad in Flingern, ist seit Jahren sowohl zum Landesstützpunkt Wasserball der Jugend des Schwimmverbandes NRW als auch des DSV ernannt worden. Viele Talente aus der eigenen Jugendarbeit, die ihre schwimmerische Ausbildung in der Schwimmabteilung des Klubs erhalten haben, verstärken die Senioren-Mannschaften.
Eng verbunden mit der Erfolgsgeschichte des DSC ist der Name der Familie Lindner. Angefangen hatte es mit Vater Otto, selbst begeisterter Wasserballer und viele Jahre lang Präsident des Vereins, und dessen Frau Gerda, die unter ihrem Mäd- chenname Horsten bei den „Düsseldorfer Puten“15 Meistertitel im Schwimmen holte. Unter der Ägide von Vater Lindner wurde 1984 Tamas Farago, der wohl beste Wasserballer aller Zeiten, zum DSC geholt. Mit 138 Treffern in einer Saison wurde er zum Torschützenkönig. Fünf Söhne (Jörg, Dirk, Otto jun., Frank und Marc) haben die Lindners – alle sind beim DSC unverzichtbar als Aktive oder in verschiedenen Leitungsfunktionen. Mittlerweile spielen die Enkelsöhne auch Wasserball, natürlich beim DSC. Wenn jetzt in Hannover der große Wurf gelingen soll, werden wieder viele der Familie Lindner am Beckenrand stehen.
Aber der 55-jährige Trainer Schlagmann, Nachfolger von DSCUrgestein Ference Nagy, bremst zu große Erwartungen und verweist auf die nach der Schließung des Allwetterbads in Flingern schwierige Bäder-Situation in Düssseldorf. „Die Bädergesellschaft hat uns zwar versucht zu helfen. aber um Spitzensport trainieren zu können, reichen die uns zur Verfügung stehenden Zeiten bei weitem nicht. Wir können zwei bis dreimal in der Woche ins Wasser zum Training, die anderen Vereine können das fast täglich“. Für ihn sind die Wfr. Fulda, Südmeister und Süd-Pokalsieger, Favorit auf den ersen Aufstiegsplatz.