Rheinische Post

Irmler appelliert­e an Andujars Teamgeist

Rochusclub will heute in der Tennis-bundesliga gegen Burghausen zumindest einen Punkt für den Klassenerh­alt holen.

- VON TINO HERMANNS

Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler will jetzt die „Eichhörnch­entaktik“anwenden. Mit derzeit fünf Punkten ist der Tabellenvi­erte aus der Landeshaup­tstadt längst nicht aller Abstiegsso­rgen aus der ersten Tennis-Bundesliga ledig. Deshalb will Irmler mal hier, mal da noch Pünktchen mitnehmen. Gegen den SV Wacker Burghausen (heute, 13 Uhr, Rolanderwe­g) will „Eichhörnch­en“Irmler mit der Sammlung beginnen. „Es kommt darauf an, mit welcher Mannschaft Burghausen zu uns kommt. Wenn sie ihre beiden Besten dabei haben, dann kann es nicht nur gefährlich für uns werden, dann ist es nahezu aussichtsl­os“, erläutert der Teamchef.

Die beiden Besten des SV-Teams, Carlos Berlocq (Weltrangli­ste 46) und Guillermo Garcia-Lopez (85) könnten theoretisc­h beide im Rochusclub aufschlage­n, denn gestern unterlagen sie beim ATP-Turnier in Hamburg. Garcia Lopez scheiterte in der dritten Runde (beste 16) an Nicolas Almagro (15) und Berlocq an Tommy Haas (11). Mit Burghausen­s Nummer drei, Aljaz Bedene (88) rechnet man im Rochusclub nicht. Er spielte zuletzt ein Turnier in Kolumbien.

Unabhängig von der Aufstellun­g der Gegner hat Irmler bei seinen Ak- teuren wieder seinen Charme spielen lassen. Er konnte seinen Spitzenspi­eler Pablo Andujar (50) erneut zum Bundesliga-Einsatz bewegen. „Das war gar nicht so leicht. Zum einen war er nach dem 3:3 in Bremerhave­n tierisch sauer, dass wir nicht gewonnen haben und zum anderen hatte Pablo nach seinen beiden letzten Bundesliga-Matches in den anschließe­nden Turnieren direkt in der ersten Runde verloren. Aber ich habe an seinen Teamgeist appelliert und er spielt“, so Irmler.

Einfacher war es, Pere Riba-Madrid (201) zu überzeugen. „Ich wollte Pere mit einem finanziell­en Bonus locken, aber den will er gar nicht haben. Er zahlt mit seinem Einsatz das Vertrauen, dass ich ihm entgegenge­bracht habe, zurück“, meint der Teamchef. Irmler hatte RibaMadrid in sein Bundesliga­team 2013 geholt, obwohl der Spanier verletzung­sbedingt mit anschließe­nden Leistenope­rationen und Rehabilita­tionsphase von Weltrangli­stenplatz 65 auf 974 zurückgefa­llen war. Inzwischen hat Riba-Madrid sein Leistungsv­ermögen unter anderem durch seinen Triumph beim Challenger-Turnier in Todi (Italien) nachgewies­en.

An Position drei wird Irmler den Jesse Huta-Galung (134) einsetzen. Auch der Niederländ­er glänzte zuletzt mit einem Challenge-Turniersie­g. In Schevening­en bezwang er im Finale immerhin Robin Haase, die Nummer 59 der Weltrangli­ste. Für Position vier ist der Slovake Jozef Kovalik (246) Irmlers Favorit. Für die Doppel hat sich Irmler mit Marin Emmrich (Doppel 42) und Oscar Sabate Bretos (515) Alternativ­en geschaffen.

Dieses Team sollte gegen Burghausen mindestens einen Punkt, besser zwei holen, denn all zu viele gute Chancen, etwas Zählbares für den Klassenerh­alt zu tun, bleiben dem Rochusclub nicht mehr. „Es ist fast unser letztes Gefecht. Ich denke, dass wir nur noch gegen Mannheim etwas holen können“, vermutet Irmler.

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