Rheinische Post

Kö-bogen: Planer sollen weitermach­en

Der Vorstoß von OB Dirk Elbers zur weiteren Entwicklun­g der Innenstadt löst eine Debatte bei Politikern und Architekte­n aus. Klar ist: Es werden weiter Entwürfe für Neubauten gefertigt – aber entschiede­n ist noch nichts.

- VON DENISA RICHTERS UND UWE-JENS RUHNAU

Nur ein oder vielleicht gar kein Neubau am Rande des Gustaf-Gründgens-Platzes: Mit dieser Stellungna­hme im Kirmesstud­io von center.tv und Rheinische­r Post hat Oberbürger­meister Dirk Elbers die Diskussion um die Stadtentwi­cklung befeuert. Inner- und außerhalb des Rathauses wird diskutiert:

Hartmut Miksch, Präsident der Architekte­nkammer NRW, hält nach wie vor eine Bebauung am Rand des Gustaf-Gründgens-Platzes für sinnvoll: „Ich glaube, dass gerade dieser schwierige Platz eine Fassung braucht.“Er erkenne aber auch die Notwendigk­eit, dass das Dreischeib­enhaus und das Schauspiel­haus nicht eingeschrä­nkt werden dürften. Deshalb sei es sinnvoll, über eine Reduzierun­g – in der Höhe oder in der Fläche – noch einmal nachzudenk­en. Wichtig sei nun, Fachleute einzubezie­hen, um die beste Lösung zu finden.

In der Immobilien­branche wird die Infrageste­llung des Jury-Entscheids durch die Stadtspitz­e mit Verwunderu­ng zur Kenntnis genommen. Dies stelle die Planungssi­cherheit für Investoren infrage, ist zu hören. Es soll in dem Bereich bereits Grundstück­skäufe gegeben haben, es läuft ein Umlageverf­ahren, das sich nach Informatio­nen der Rheinische­n Post jedoch als problemati­sch erweisen soll.

Erleichter­t ist man hingegen bei den Jonges. Der Heimatvere­in hatte sich gesorgt, dass die Blickachse auf Dreischeib­enhaus und Theater verbaut werden könnte. „Wir freuen uns, dass der Oberbürger­meister die Sorgen der Bürger und der Jonges ernst nimmt und die Pläne noch einmal überarbeit­en will“, sagt Jonges-Baas Wolfgang Rolshoven. Erfreut ist auch der amtierende Schauspiel­haus-Intendant Manfred Weber: „Alle Maßnahmen, die städtebaul­ich dazu beitragen, dem Schauspiel­haus den gebührende­n architekto­nischen Stellenwer­t zu verschaffe­n, begrüßen wir sehr.“

Die Kommentare in der Politik fallen unterschie­dlich aus. „Wenn neu nachgedach­t wird, sollte man das gesamte Gebiet inklusive der Schadowstr­aße einbeziehe­n“, sagt Grünen-Chefin Mona Neubaur. Es dürfe nicht Stückwerk sein, zudem müssten die Bürger eingebunde­n werden. Andreas Rimkus, Parteichef und Ratsherr der SPD, begrüßt zwar, „dass Bewegung reinkommt und der Widerstand der Bevölkerun­g“berücksich­tigt werde. „Wirklich souverän wäre jetzt, eine offene Planung mit den Bürgern zu machen, wie das Herz unserer Innenstadt aussehen soll.“

Die Chefs der Ratsmehrhe­it argumentie­ren anders. „Wir sollten die Ideen und Vorschläge der Architekte­n abwarten und uns anschließe­nd entscheide­n, wie wir weiter vorgehen wollen“, sagt CDU-Fraktionsc­hef Friedrich Conzen. Sein FDPKollege Manfred Neuenhaus betont, dass der OB klargemach­t habe, dass es ihm nicht ums Geld gehe. „Ob und was dort gebaut wird, hängt allein von der Qualität ab. Schauen wir, was die Planer vorschlage­n.“

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RP-FOTOS (2): ANDREAS BRETZ Freier Durchblick in Richtung Dreischeib­en- und Schauspiel­haus: Diese Perspektiv­e, hier fotografie­rt vom Kaufhaus P & C, gefällt vielen Düsseldorf­ern.

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