Gefahr für Schüler durch „Eltern-taxis“
DERENDORF Das Thema dürfte gerade heute am Tag der Zeugnisvergabe wieder die Gemüter erhitzen: die zunehmende Zahl der „Elterntaxis“, also der Abhol- und Bringeverkehr vor Schulen und Kindergärten. Denn gerade heute wird der PkwBetrieb vor den Schulen besonders stark sein, denn nicht wenige starten danach direkt in die Ferien. Das Problem: Diese „Elterntaxis“gefährden gerade diejenigen, die eigentlich sicher hin- und herkutschiert werden sollen – nämlich die Kinder.
Bei einer der letzten Sitzungen der Bezirksvertretung 1 hatte Jörk Cardeneo von den Grünen darauf hingewiesen, dass es dadurch beispielsweise an der Rolandschule immer wieder zu gefährlichen Situationen komme. Die Polizei hat dort nach eigenen Angaben auch bereits mehrere Gespräche mit „Taxi-Eltern“geführt. Diese argumentierten aber zumeist damit, dass sie ja gerade Unfälle für ihre Kinder verhindern wollten. „Und merken gar nicht, dass sie oft selbst das Problem sind“, so Hans-Joachim KensbockRieso, der Leiter der Polizeiinspekti- on Düsseldorf-Nord. In einer Anfrage wollte die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung 1 kürzlich wissen, an welchen Grundschulen im Stadtbezirk 1 die Situation die Sicherheit von Kindern auf ihrem Schulweg durch solche „Eltern-Taxis“beeinträchtigt werde. Ferner sollte die Verwaltung mitteilen, mit welchen Maßnahmen bislang versucht wurde, Abhilfe zu schaffen. Außerdem wollte man weitere Lösungen aufgezeigt bekommen. Wie das Amt für Verkehrsmanagement mitteilt, seien wachsende Erwerbstätigkeit beider Eltern ein Grund sowie die damit verbundene Zunahme von „Wegeketten“zu Arbeit, Kita und Schule. Auch die freie Schulwahl der Kinder sowie die subjektive Sorge der Eltern um einen sicheren Schulweg für die Kinder seien verantwortlich für die zunehmende Zahl von „Eltern-Taxis“. Das Problem des hohen Pkw-Aufkommens vor und nach der Schule stelle sich vor allem in Wohnstraßen. An Hauptverkehrsachsen werde seltener kurz mal angehalten. Die Einrichtung abgetrennter „Bringezonen“habe wegen ihrer geringen Abmessungen und abseitigen Lage, so die Verwaltung, nicht zum gewünschten Erfolg geführt – beziehungsweise wurde offenbar nicht angenommen. Die Straßenverkehrsbehörde sieht deswegen abgesehen von einer zeitlich angepassten Überwachung auch keine weitere Möglichkeit, die hohen „Ziel- und Quellverkehre“in den Griff zu bekommen. Da die „Eltern-Taxis“überall in der Stadt zugenommen hätten, könnten die Ordnungskräfte, sprich die Polizei, die Vielzahl der Einsatzbereiche kaum „dauerhaft und effektiv“bedienen, heißt es.
Mit der jedes Jahr stattfindenden Aktion „I walk to school“versuchen übrigens die Schulen und die Stadtverwaltung gemeinsam, die Eltern zu animieren, ihre Kinder zu Fuß zur Schule gehenzulassen. Die Aktion läuft bislang an 20 Prozent der Düsseldorfer Schulen. BILK (mapa) Was hat das Leben für einen Sinn, wenn nichts eine Bedeutung hat? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Theaterstück „Nichts“, das von den Schülern des Literaturkurses des Lessing-Gymnasiums aufgeführt wurde. Das auf dem Bestseller „Nichts“der dänischen Autorin Janne Teller aufbauende Theaterstück, wurde von den Schülern in einjähriger Arbeit selbst entwickelt. In Kleingruppen erstellten sie das Skript mit zehn Szenen. Herausgekommen ist eine moderne Interpretation des Werkes, mit selbst geschriebenen Dialogen.
Pierre Anton, gespielt von Philippe Weise, geht nicht mehr zur Schule, weil er festgestellt hat, dass sowieso nichts im Leben einen Sinn hat. Während er es sich in einem Baum gemütlich macht und von dort aus seinen Klassenkameraden immer wieder ein paar demotivierende Bemerkungen zuruft, nimmt das Drama auf der Bühne seinen Lauf. Seine Klassenkameraden wollen nicht wahr haben, dass das Leben keinen Sinn hat, und versuchen Pierre Anton das Gegenteil zu beweisen. Dafür soll jeder von ihnen das abliefern, was ihnen am meisten bedeutet. Die Situation eskaliert immer mehr, bis Sofie, gespielt von Susanne Ottenz, sogar ihre Jungfräulichkeit opfern soll und Jan-Johann, gespielt von Tim Boddenberg, seinen rechten Zeigefinger.
„Wir haben uns im Unterricht für dieses Buch entschieden, weil es unglaublich provokant ist. Wir mussten ganz aus uns heraus gehen, um die emotionalen Szenen zu spielen“, sagte Holali Oumata, die die Elise spielte. Für Susanne Ottenz war vor allem die Vergewaltigungsszene anspruchsvoll, außerdem musste sie schreien und brüllen. „Anfangs ist es noch ziemlich schwierig, alle Hemmungen vor dem Publikum fallenzulassen lassen. Aber mit der Zeit identifiziert man sich immer mehr mit der Rolle“, sagte die Schülerin. Das provokant aufgearbeitete Stück bekam jedoch durchweg positive Rückmeldung durch das Publikum. Eltern, Lehrer und Freunde waren begeistert von den Leistungen der LaienDarsteller. Die 16 Schüler des Literaturkurses, unter Leitung von Lehrer Detlev Wöske, haben sich während der Vorbereitung intensiv mit der Geschichte auseinandergesetzt gesetzt. Für die Schüler im Alter zwischen 16 und 19 Jahren steht fest: Bedeutung ist überall und das Leben hat durchaus einen Sinn.