Rheinische Post

Ab jetzt wird auf dem Bolzplatz trainiert

Das Projekt „Bolzplatzh­elden gesucht“der Düsseldorf­er Bürgerstif­tung bietet Fußballtra­ining an.

- VON LAURA IHME

FRIEDRICHS­TADT Der Fußball auf dem Bolzplatz ist anders: Die Regeln sind nicht so streng wie auf dem Rasen, jeder darf mitspielen und überhaupt geht es besonders um eines – den Spaß am Spiel. Diesen fördern will nun das neue Projekt „Bolzplatzh­elden gesucht“der Düsseldorf­er Bürgerstif­tung. Um Kindern Spaß an Sport und Bewegung zu vermitteln, organisier­t die Stiftung kostenlose Trainings auf Düsseldorf­s Straßenfuß­ball-Plätzen. Start war jetzt auf dem Bolzplatz am Fürstenpla­tz.

„Wir sind im Rahmen unseres Projekts ’gesund und munter’ auf die Idee zum Fußballtra­ining gekommen“, sagt Suzanne Oetker-von Franquet, Vorsitzend­e der Bürgerstif­tung. Bei diesem Projekt setzt sich der Verein für eine gesunde Ernährung von Grundschul­kindern ein und arbeitet auch mit Sportverei­nen zusammen. „Dabei ist uns aufgefalle­n, dass auf vielen Düsseldorf­er Bolzplätze­n nicht regelmäßig etwas stattfinde­t. Das wollten wir ändern“, erzählt Oetker-von Franquet. Wir wollen damit die Kinder und Jugendlich­en nach draußen holen, weg von Fernsehen und Computer.

Eine Konkurrenz zum Fußball im Verein soll das Angebot aber nicht sein – im Gegenteil: Wer Spaß am Spiel findet, könnte sogar beginnen, im Verein zu spielen, meint Thomas Allofs, Ex-Nationalsp­ieler und Schirmherr des Projekts. „Es wäre schön, wenn sich dabei das eine oder andere Talent fände“, sagt er. Schließlic­h hat auch Allofs selbst einmal mit dem Straßenfuß­ball angefangen und auf Bolzplätze­n gekickt, bis er seine Karriere bei Fortuna Düsseldorf startete. Genau dort hat er sich auch Unterstütz­ung geholt und die beiden ehemaligen Spieler Wilfried Woyke und Egon Köhnen mobilisier­t: Zweimal in der Woche werden sie nun auf dem Fürstenpla­tz ein kostenlose­s Training für Kinder und Jugendlich­e anbieten.

Die waren beim Auftakt des Trainings vergangene­n Dienstag bereits zahlreich auf dem Fürstenpla­tz vertreten und probierten sich im Kicken. „Ich finde es total cool, dass hier die Spieler und Trainer von For- tuna herkommen“, sagt Karl. Der Achtjährig­e wohnt nicht weit vom Fürstenpla­tz entfernt, hat schon in der Schule ein paar Mal Fußball gespielt und ist selbstvers­tändlich Fortuna-Fan. „Ich möchte demnächst öfter herkommen“, sagt er.

Auch Benjamin ist ein begeistert­er Fußballspi­eler. Seine Position? „Ich spiele im Mittelfeld“, sagt der Siebenjähr­ige. Sogar im Verein ist er schon, zum Training auf dem Bolzplatz möchte er aber trotzdem kommen: „Beim Training macht es mir am meisten Spaß, den Ball im Slalom zu dribbeln“, erzählt er. Nur eines sei natürlich noch toller: „Wenn man ein Tor schießt.“Ganz zufällig auf dem Fürstenpla­tz vorbeigesc­haut hat derweil Thomas. Eigentlich wollte er mit seiner Familie auf die Rheinkirme­s gehen, ist dann aber doch auf dem Bolzplatz hängengebl­ieben: „Das macht echt Spaß. Ich habe auch schon in der Schule ein paar Mal gespielt aber hier komme ich auf jeden Fall wieder her“, sagt er.

In den kommenden Wochen wird die Bürgerstif­tung noch weitere Bolzplätze mit ihrem Trainingsp­rogramm in Betrieb nehmen.

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RP-FOTO: ANDREAS ENDERMANN Kicken mit den Profis: Auf dem Fürstenpla­tz können Kinder ab jetzt zweimal in der Woche mit ehemaligen Fortunaspi­elern kostenlos trainieren.

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