Rheinische Post

Dortmund sucht noch nach der optimalen Aufstellun­g

- Über das Theater mit Lewandowsk­i

MÖNCHENGLA­DBACH (pet) Was sagt der Fußballtra­iner, wenn er nicht vollkommen begeistert ist? „Wir haben wichtige Erkenntnis­se gewonnen“, sagt er. Auch Jürgen Klopp, Coach von Borussia Dortmund, bediente sich des Wörterbuch­s der Fußballleh­rer beim „Telekom-Cup“in Mönchengla­dbach, den seine Mannschaft nach dem 1:0 gegen den Hamburger SV als Dritter abschloss. Und er erklärte sogar ein wenig präziser, was er festgestel­lt hatte. „Wir haben wichtige Erkenntnis­se beim Timing gegen den Ball gewonnen“, sagte er.

Das ist Neudeutsch für Taktik-Freunde, von denen es unterdesse­n ja immer mehr gibt. Und es bedeutet: Noch kommt sein Team beim Attackiere­n des Gegners manchmal zu spät. „Aber das“, erklärte Klopp, „ist normal in dieser Phase.“Ganz normal ist auch, dass die Spieler wegen des harten Trainingsp­rogramms noch lange nicht fit genug sind, ihr gesamtes Potenzial abzurufen. Bei den Dortmunder­n war das vor allem Robert Lewandowsk­i anzusehen, der weit unter 100 Prozent seines Leistungsv­ermögens liegt. Die BVB-Bosse verwahren sich gegen den Eindruck, das könne mit dem unseligen Hickhack um den letzten Endes gescheiter­ten Wechsel zum FC Bayern zu tun ha- ben. „Das Ganze wird sich im Laufe der Zeit beruhigen“, versichert­e Klopp. Er braucht Lewandowsk­i, für ihn hat er keine taugliche Zweitbeset­zung in der Angriffsmi­tte.

Und es ist ebenfalls normal, dass auch wichtige Spieler in der Vorbereitu­ng wegen Verletzung ausfallen. Ausgerechn­et den prominente­sten Zugang der Dortmunder hat es erwischt, den Armenier Henrich Mkhitaryan, der so einen vielverspr­echenden Einstand hatte und nun vielleicht am Saisonanfa­ng ersetzt werden muss.

Im BorussiaPa­rk spielten Ilkay Gündogan und Marco Reus auf der Position im zentralen offensiven Mittelfeld vor. Das Ergebnis überrascht­e ihren Fußballleh­rer nicht. „Wir wussten, dass sie es beide können“, sagte Klopp. Wahrschein­lich aber ist, dass Gündogan den Platz auf jeden Fall kommende Woche im dann ernsthafte­ren Vergleich zwischen dem BVB und Bayern München im Supercup verwalten wird. Reus bringt dem Team noch mehr, wenn er von vorne links in die Zwischenrä­ume der Abwehrreih­en spurtet. Dann ist er, wenn überhaupt, nur noch von starken Torhütern aufzuhalte­n. Auch diese Erkenntnis gewann Klopp in Gladbach. Überrasche­nd war sie ebenfalls nicht.

BVB-Trainer Jürgen Klopp

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