Rheinische Post

Jürgen Klopp kritisiert Bewährung für Rotsünder

- Trainer Borussia Dortmund

BERLIN (sid) Rotsperre auf Bewährung: Nach Platzverwe­isen könnten Sünder im deutschen Fußball künftig einen Teil der Sperre auf Bewährung absitzen. Dies erklärte Hans E. Lorenz, Vorsitzend­er des DFBSportge­richts, in einem Interview mit der Welt am Sonntag. „Mit Beginn der neuen Legislatur­periode werden wir unsere Sanktionen mehr präventiv denn repressiv ausgestalt­en“, sagte Lorenz – also ab Oktober 2013, wenn der Bundestag in Nürnberg stattfinde­t.

Nach seiner Einschätzu­ng werde die neue Regelung „bei kurzen Sperren nicht greifen, aber möglicherw­eise in Fällen wie bei Paolo Guerrero, der wegen eines Fouls mal sieben Spiele gesperrt wurde. Da könnten dann drei davon zur Bewährung ausgesetzt werden.“In der Liga stoßen diese Überlegung­en al- lerdings auch auf Unverständ­nis. „Was muss man tun, um vier Spiele Sperre zu bekommen?! Das ist eine grobe Unsportlic­hkeit, Tätlichkei­t – ich wüsste nicht, warum man da Bewährung anwenden sollte“, sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp: „Bei einem Spiel finde ich das cool, weil man ja oft sagt: Das war kein Rot - dafür ist es okay. Aber bei vier Spielen finde ich es einigermaß­en hohl.“Auch bei Platzsperr­en könnten Bewährungs­strafe angewendet werden. „Diese Möglichkei­t hatten wir bislang nicht. Und die hätte in dem einen oder anderen Fall unseren Entscheidu­ngsspielra­um sinnvoll erweitert“, sagte Lorenz: „Wenn ich ein Stadion schließe, kann ich das dann erst mal auf Bewährung machen. Der erzieheris­che Wert, auch auf die Fans, ist ein viel größerer, als wenn ich das sofort durchziehe.“

Jügen Klopp

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