Rensing oder Giefer? Büskens schweigt
Mit einem Heimsieg gegen Cottbus wollen die Düsseldorfer Fußballprofis heute (20.15 Uhr) einen guten Auftakt hinlegen. Trainer Büskens bleibt locker, ließ die Spieler zu Hause schlafen und trifft sich heute Morgen mit ihnen.
DÜSSELDORF Es sind jene Tage, in denen alles geheim ist. Fortunas Trainer Mike Büskens hat ein Geheimtraining in der Arena angesetzt. Aber auch der Nebenplatz der Arena ist abgesperrt, Schaulustige sind unerwünscht. Hier hat Bayern Münchens Trainer Pep Guardiola seine Schützlinge um sich geschart. Kiebitze würden aber lediglich sehen, was sie sowieso schon wissen: Manuel Neuer ist Weltklasse. Mit welchen Reflexen er die Bälle pariert, die im Bruchteil von Sekunden auf ihn zukommen, beeindruckt auch Mike Büskens und Levan Kenia. Die beiden gehen zu Neuer, wechseln ein paar Worte mit ihm – ehemalige Schalker unter sich. Aber nicht nur die königsblaue Vergangenheit verbindet sie, sondern auch das Ziel: die Meisterschaft, die Bayern in der ersten und Fortuna in der zweiten Liga erringen wollen. Während die Bayern noch mitten in der Vorbereitung stecken, wird es für Fortuna heute ernst. Ein Heimsieg gegen Energie Cottbus soll aber nicht nur die ersten drei Punkte, sondern auch Schwung bringen und das Selbstvertrauen stärken.
Die Erwartungen und Euphorie sind gleichermaßen groß, so dass Fortunas Trainer Mike Büskens alles dafür tut, den Druck von seinen Mannen zu nehmen, damit sie nicht verkrampfen. Dazu trägt auch die Maßnahme bei, dass der Kader nach dem gestrigen Training nicht gemeinsam im Hotel einquartiert wurde. Alle durften nach Hause fahren und den Nachmittag, Abend und die Nacht bei der Familie verbringen. Erst heute Morgen trifft sich das Team zum Abschlusstraining. Anschließend bezieht die Mannschaft die Tageszimmer, isst zu Mittag und ruht, ehe der Coach seine Aufstellung für die Auftaktpartie bekanntgeben wird.
Eines der am besten gehüteten Geheimnisse Düsseldorfs ist derzeit, wer heute Abend bei der Fortuna zwischen den Pfosten stehen wird. Trainer Mike Büskens hat die Frage auch mit Torwarttrainer Oliver Reck diskutiert, in seinem Herzen gewogen und entschieden. Aber der Coach schweigt. Bis zur heutigen Mannschaftssitzung, in der er am Nachmittag die Elf nominieren wird.
Entsprechend gespannt ist Michael Rensing, auch wenn er sich nach außen hin gelassen gibt. „Ich weiß auch noch nicht, wer spielt“, sagte er gestern nach dem Training. „Ich habe eine gute Vorbereitung gemacht, mehr kann ich dazu nicht sagen.“Das klingt sehr zurückhaltend. Ob er ahnt, dass Fabian Giefers Chancen doch einen Mini-Tick besser stehen?
Im Angriff zeichnet sich hingegen eine Lösung ab. Hier rangeln Charlinson Benschop, Stefan Reisinger und Gerrit Wegkamp um die zwei Plätze. Der 23 Jahre alte Benschop, der vom französischen Erstligisten Stade Brest ausgeliehen wurde (mit einer Kaufoption), scheint gesetzt. „Ich fühle mich fit“, sagt er, nachdem ihn eine Zehenverletzung kurzfristig außer Gefecht gesetzt hatte und er einen leichten Rückstand hat. „Allerdings wird es schwer für mich, 90 Minuten durchzuhalten. Aber ich freue mich auf das Stadion und die tollen Fans. Ich habe sie im Fernsehen und Internet gesehen. Jetzt will ich sie happy machen.“Die ideale Ergänzung zu dem robusten Benschop ist der lauffreudige Stefan Reisinger.