Rheinische Post

Triathleti­n Anne Haug vor dem Gewinn des Wm-titels

Nach sechs der acht Rennen führt die 30-Jährige klar.

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HAMBURG (sid) Als sich Jan Frodeno, Olympiasie­ger von Peking 2008, noch als Zehnter ins Ziel quälte, war Anne Haug nach ihrem Weltcupsie­g in Hamburg längst zum gemütliche­n Teil übergegang­en. Und so wurden rund 200 000 Fans Augenzeuge einer Wachablösu­ng. Denn die 30-Jährige ist auf einem sehr guten Weg, als erste Deutsche den WM-Titel zu erobern.

Nach ihrem Erfolg zum Start der WM-Serie (acht Wettbewerb­e) im April in Auckland (Neuseeland) baute die Bayreuther­in (3025 Punkte) in Hamburg den Vorsprung auf die Britin Jodie Stimpson (2855) aus. Und es stehen nur noch die Rennen in Stockholm (25. August) und London (15. September) aus. „Ich würde am Saisonende gern über mich lesen, dass ich kein ,One-Hit-Wonder’, sondern in der Weltspitze angekommen bin“, sagte die DiplomSpor­twissensch­aftlerin bescheiden.

Als Haug in Hamburg einen knappen Kilometer vor dem Ziel ernst machte, war die Konkurrenz binnen Sekunden geschlagen. Lob gab es für Svenja Bazlen. Die Tübingerin führte Haug, die nach dem Schwimmen (750 m) rund 30 Sekunden zurücklag, beim 40-km-Radfahren an die Spitze. Haug: „Svenja hat einen phantastis­chen Job gemacht.“

Weitgehend auf sich allein gestellt musste Frodeno erkennen, dass er zumindest auf der kurzen Distanz nicht mehr zur absoluten Weltspitze gehört. Hatte der 31-Jährige nach dem Schwimmen noch losen Kontakt zur Spitze, wuchs der Rückstand beim Radfahren und im 10km-Lauf an. Am Ende lag der Saarbrücke­r (52:02 Minuten) fast eine Minute hinter dem Olympiadri­tten Jonathan Brownlee (51:05), der vor seinem zeitgleich­en Bruder und Olympiasie­ger Alistair (beide Großbritan­nien) triumphier­te.

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