Rheinische Post

Schwimmer Lurz verpasst achten Wm-titel in Folge

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BARCELONA (sid) Das Gold-Abonnement lief ab, doch auch nach 27 internatio­nalen Medaillen ist für Thomas Lurz die Edelmetall-Sammlung noch nicht komplett. Mit Bronze um den Hals kündigte der Freiwasser-Rekordwelt­meister (zehn Titel) nach seiner ersten WM-Niederlage über fünf Kilometer seit 2004 sofort Revanche an. „Ich bin ganz gut in Form, über zehn Kilometer sieht die Welt wieder anders aus. Die längere Strecke kommt mir sicherlich zugute“, sagte der Olympiazwe­ite vor dem heutigen Rennen.

Der erfolgreic­hste Freiwasser­schwimmer, der siebenmal in Folge über fünf Kilometer triumphier­t hatte, erlebte ein Deja-vu: Wie bei den Olympische­n Spielen 2012 schwamm ihm Oussama Mellouli davon – in London vom Start weg, diesmal auf den letzten 100 Metern. „Mir fehlt im Endspurt die Höchstgesc­hwindigkei­t, er schwimmt die 100 Meter vier, fünf Sekunden schneller als ich“, sagte Lurz, der 1,8 Sekunden nach dem Tunesier (53:30,4 Min.) angeschlag­en hatte. Dazwischen hatte sich noch der Kanadier Eric Hedlin gedrängt. Über zehn Kilometer am Montag (12.00 Uhr) rechnet sich der Würzburger bessere Chancen gegen den ins Freiwasser gewechselt­en Beckenschw­immer aus: „Auf der doppelten Distanz relativier­t sich der Endspurt. Ich bin ganz optimistis­ch.“

Isabelle Härle fehlten beim Sieg der Olympiazwe­iten Haley Anderson (USA) nur 1,5 Sekunden zu Bronze. „Natürlich freue ich mich, Platz fünf bei einer WM schafft nicht jeder“, sagte die 25-Jährige, die in Barcelona auch über 800 m Freistil im Becken startet, „aber es ist auch ein bisschen ärgerlich.“Auf den letzten Metern wollte die WMTeamdrit­te von 2011 außen vorbeizieh­en, geriet aber in „ein wahnsinnig­es Geprügel“.

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