Monika Zapalska Siebte bei der EM
Maike Schachtschneider führt die Deutsche Staffel zu Bronze.
Ihren Wunsch hatte sich Monika Zapalska, Hürdensprinterin des ART, schnell erfüllt. Nach guten 13,73 Sekunden im Vorlauf sowie noch besseren 13,66 Sekunden im Halbfinale, stand die 19-Jährige im Endlauf der Junioren-Europameisterschaft in Rieti. Aber gerade dort sollte der Spannungsbogen seinen emotionalen Höhepunkt erreichen und sogar einige Tränen fließen.
Dabei war alles für ein erstklassiges Meisterschaftsrennen vorbereitet: Die Sonne strahlte auf die rekordträchtige Tartanbahn und die acht Finalistinnen positionierten sich startbereit vor ihren Blöcken. Der Stadionsprecher stellte Europas Elite-Athletinnen vereinzelt vor, angeführt von Monika Zapalska auf Bahn eins. Zusammen mit ihrer Nationalteam-Gefährtin Franziska Hofmann erntete die Deutsche viel Applaus von den Rängen.
Anschließend galt es aber sämtliche Kraftreserven noch einmal zu mobilisieren und den Fokus auf die letzten Hürden zu richten. Kurz nach dem Startschuss wurde das Rennen jedoch gleich wieder beendet. Fehlstart auf Bahn vier! Ausgerechnet Hofmann, die als Zweitplatzierte ins Finale einzog (13,38 Sekunden) und als feste Medaillenhoffnung galt, zeigte eine verfrühte Reaktion. Die Chemnitzerin wusste, was dies zu bedeuten hat – nämlich die Rote Karte und damit das Aus vom Medaillentraum. Die spätere Siegerin Noemi Zbären (Schweiz, 13,17 Sekunden) tätschelte der in Tränen aufgelösten Hofmann tröstend den Rücken. Eine tolle Geste der Ausnahmesportlerin, die sich in dieser Saison bereits eindrucksvoll für die anstehende Weltmeisterschaft in Moskau qualifizierte.
Doch der Fehlstart schien seine Spuren hinterlassen zu haben, zumindest aus Deutscher Sicht. Denn es wäre nicht undenkbar, dass Zapalska beim Wiederholungsstart die langsamste Reaktionszeit aufwies, um nicht das gleiche Schicksal, wie das ihrer Freundin, zu erleiden. Entsprechend gehörten die 13,85 Sekunden zwar nicht zu Zapalskas Bestleistungen, sie sollten ihre starken Auftritte aber auch keineswegs schmälern. Schließlich darf sich die Düsseldorferin nun als „siebtschnellste Hürdensprinterin Europas U20“bezeichnen.
Einen Auftritt der Extraklasse bot dann noch Maike Schachtschneider. Die 400-Meter-Spezialistin vom ART durfte sich nur wenig Hoffnung auf einen Staffelplatz machen, kommt jetzt aber sogar mit einer
Medaille nach Hau- se. Wie aus dem Nichts katapultierte sich Schachtschneider dabei an die Spitze, als sie den Stab von Laura Müller übernahm. Leider konnten Corinne Kohlmann und Christina Hering den Vorsprung nicht über die Ziellinie retten. Am Ende schob sich das Team aus Russland (3:33,36 Minuten) noch um Haaresbreite vor das deutsche Quartett (3:33,40 Minuten). Der Sieg ging an Polen (3:32,63 Minuten).