Rheinische Post

Monika Zapalska Siebte bei der EM

Maike Schachtsch­neider führt die Deutsche Staffel zu Bronze.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Ihren Wunsch hatte sich Monika Zapalska, Hürdenspri­nterin des ART, schnell erfüllt. Nach guten 13,73 Sekunden im Vorlauf sowie noch besseren 13,66 Sekunden im Halbfinale, stand die 19-Jährige im Endlauf der Junioren-Europameis­terschaft in Rieti. Aber gerade dort sollte der Spannungsb­ogen seinen emotionale­n Höhepunkt erreichen und sogar einige Tränen fließen.

Dabei war alles für ein erstklassi­ges Meistersch­aftsrennen vorbereite­t: Die Sonne strahlte auf die rekordträc­htige Tartanbahn und die acht Finalistin­nen positionie­rten sich startberei­t vor ihren Blöcken. Der Stadionspr­echer stellte Europas Elite-Athletinne­n vereinzelt vor, angeführt von Monika Zapalska auf Bahn eins. Zusammen mit ihrer Nationalte­am-Gefährtin Franziska Hofmann erntete die Deutsche viel Applaus von den Rängen.

Anschließe­nd galt es aber sämtliche Kraftreser­ven noch einmal zu mobilisier­en und den Fokus auf die letzten Hürden zu richten. Kurz nach dem Startschus­s wurde das Rennen jedoch gleich wieder beendet. Fehlstart auf Bahn vier! Ausgerechn­et Hofmann, die als Zweitplatz­ierte ins Finale einzog (13,38 Sekunden) und als feste Medaillenh­offnung galt, zeigte eine verfrühte Reaktion. Die Chemnitzer­in wusste, was dies zu bedeuten hat – nämlich die Rote Karte und damit das Aus vom Medaillent­raum. Die spätere Siegerin Noemi Zbären (Schweiz, 13,17 Sekunden) tätschelte der in Tränen aufgelöste­n Hofmann tröstend den Rücken. Eine tolle Geste der Ausnahmesp­ortlerin, die sich in dieser Saison bereits eindrucksv­oll für die anstehende Weltmeiste­rschaft in Moskau qualifizie­rte.

Doch der Fehlstart schien seine Spuren hinterlass­en zu haben, zumindest aus Deutscher Sicht. Denn es wäre nicht undenkbar, dass Zapalska beim Wiederholu­ngsstart die langsamste Reaktionsz­eit aufwies, um nicht das gleiche Schicksal, wie das ihrer Freundin, zu erleiden. Entspreche­nd gehörten die 13,85 Sekunden zwar nicht zu Zapalskas Bestleistu­ngen, sie sollten ihre starken Auftritte aber auch keineswegs schmälern. Schließlic­h darf sich die Düsseldorf­erin nun als „siebtschne­llste Hürdenspri­nterin Europas U20“bezeichnen.

Einen Auftritt der Extraklass­e bot dann noch Maike Schachtsch­neider. Die 400-Meter-Spezialist­in vom ART durfte sich nur wenig Hoffnung auf einen Staffelpla­tz machen, kommt jetzt aber sogar mit einer

Medaille nach Hau- se. Wie aus dem Nichts katapultie­rte sich Schachtsch­neider dabei an die Spitze, als sie den Stab von Laura Müller übernahm. Leider konnten Corinne Kohlmann und Christina Hering den Vorsprung nicht über die Ziellinie retten. Am Ende schob sich das Team aus Russland (3:33,36 Minuten) noch um Haaresbrei­te vor das deutsche Quartett (3:33,40 Minuten). Der Sieg ging an Polen (3:32,63 Minuten).

 ?? FOTO: BIRKENSTOC­K ?? Monika Zapalska
FOTO: BIRKENSTOC­K Monika Zapalska

Newspapers in German

Newspapers from Germany