Angst vor der eigenen Courage: Rochusclub verliert unglücklich

Da war mehr drin, und es wäre sogar verdient gewesen. Doch der Rochusclub musste sich in der TennisBundesliga beim ungeschlagenen Tabellenzweiten TC Blau-Weiß Halle mit einer 2:4-Niederlage abfinden. „Wir haben uns teuer verkauft und können erhobenen Hauptes Halle verlassen“, resümierte Rochusclub-Teamchef Detlev Irmler nach der unnötigen Niederlage. Mit jetzt 7:5 Punkten sind die Düsseldorfer Tabellenvierte.

Die Chancen, weiterhin Tabellendritter zu sein, hatte der Rochusclub in Halle. Doch der Fluch der Saison, dass die Irmler-Truppe keine Match-Tiebreak-Entscheidungen für sich entscheiden kann, schlug wieder einmal zu. Sowohl Jozef Kovalik (Weltrangliste 246) im Einzel, als auch das Doppel Jesse Huta-Galung/ Martin Emmrich verloren nach ausgeglichenem Spielverlauf im Match-Tiebreak. Dabei war Kovalik so nah dran am Erfolg. Bei 9:8 und 10:9 hatte sich der 20-jährige Slowake zwei Matchbälle gegen Ruben Ramirez-Hidalgo (112) erarbeitet, verwertete aber keinen. „Er ist mental noch nicht stark genug, ein gutes Match nach Hause zu fahren. Unter Druck spielt er noch auf Halten und dominiert das Match nicht mehr“, analysierte der Teamchef.

Dagegen präsentierte sich Jesse Huta-Galung, der am vergangenen Freitag beim 4:2-Sieg des Rochusclubs über den SV Wacker Burghausen im Einzel noch enttäuschte, extrem spiel- und nervenstark. Als Nummer eins eingesetzt, bezwang der Niederländer Halles Nummer eins Horacio Zeballos (57) in zwei Sätzen. Wie gut der 28-jährige Argentinier auf roter Asche spielen kann, bewies sein Sieg im Finale des Turniers von Vina del Mar (Chile) über den „Sandplatzkönig“und die ehemalige Nummer eins der Weltrangliste Rafael Nadal (4). Doch Huta-Galung entzauberte Zeballos in zwei Sätzen. „Jesse hat ein Weltklasse-Match gespielt“, lobte Irmler.

Nach dem verletzungsbedingten Erfolg von Oscar Sabate Bretos (515) über Potito Starace (241) und der Zweisatz-Niederlage des Doppelspezialisten Martin Emmrich (Doppel 42) gegen Daniel Munoz de la Nava (123) stand es 2:2 nach den Einzeln. Die Doppel mussten die Entscheidung bringen. „In beiden Doppeln lagen wir im zweiten Satz ein Break vor, aber dann sind die Jungs ein bisschen knieweich geworden und haben die Matches nicht heimgeholt“, so Irmler, der mit der Leistung seines Teams beim Meisterschaftsfavoriten Halle dennoch einverstanden ist.

Horacio Zeballos - Jesse Huta-Galung 4:6, 2:6; Ruben Ramirez-Hidalgo - Jozef Kovalik 5:7, 6:2, 12:10; Daniel Munoz de la Nava - Martin Emmrich 6:0, 6:1; Potito Starace - Oscar Sabate-Bretos 2:5 Aufgabe Starace; Zeballos/David Marrero - Huta-Galung/Emmrich 6:4, 6:7, 10:7; Ramirez-Hidalgo/ Munoz de la Nava - Kovalik/SabateBretos 6:3, 7:5

Die Ergebnisse: