Immuseumdiewelt des Films entdecken
Die Rheinische Post setzt ihre Reihe zu Orten und Momenten, die man in der Landeshauptstadt nicht verpassen darf, fort. Dabei sind auch die Ideen der Leser gefragt.
Auch Hollywood hat mit nur einem Stern angefangen. Und wer weiß schon, ob sich in Düsseldorf nicht auch ein „Walk auf Fame“entwickelt. Passen würde das zur Landeshauptstadt. Der Grundstein dafür wurde im Juli mit einem 15 Kilogramm schweren Bronzestern zu Ehren der in Düsseldorf geborenen Schauspielerin Luise Rainer gelegt. Dieser ruht im Straßenpflaster vor dem Filmmuseum und ist bei den Besuchern schon ein beliebtes Fotomotiv.
Eintauchen in die Welt der Stars können die Besucher dann im Museum selbst. Prächtige Gewänder und Kostüme empfangen den Gast zu Beginn der Ausstellung. Das Hotzenplotz-Kostüm, das Gerd Fröbe 1973 zu Leben erweckt hat, lässt Kindheitserinnerungen an den ersten Kinobesuch aufkommen. Weniger hätte man sich vielleicht über Klaus Kinski als „Nosferatu“gegruselt, wenn man gewusst hätte, dass er dabei Schuhe mit mindestens 15 Zentimeter dicker Sohle trug, um größer und furchteinflößender zu wirken. Schuhe und Umhang können – wie auch die ausgefallenen Phantasiekostüme, welche JeanPaul Gaultier für „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“entwarf – in der Sammlung bestaunt werden.
Es macht Spaß, die vielen Details, die sich in den Vitrinen verstecken, zu entdecken und im Original zu betrachten. Dazu gehören dahin geschmierte Vollmachten von Rainer Werner Fassbinder zur Einstellung von Schauspielern ebenso wie die unterschiedlichen Trophäen, die erfolgreichen Filmschaffenden verliehen werden. Der silberne Löwe der Biennale in Venedig steht hier einträchtig neben dem Bambi und dem Berliner Bären. „Unser Museum genießt einen guten Ruf. Deshalb bekommen wir immer wieder Nachlässe gespendet oder Teile von Filmausstattungen geschenkt“, sagt Matthias Knop, stellvertretender Museumsdirektor. Die ganze Filmgeschichte kann aber natürlich Mehr Freizeit-Tipps gibt es im Internet unter www.rp-online.de/freizeit nicht dargestellt werden. „Die ist viel zu umfangreich. Deshalb beschränken wir uns auf einzelne Highlights, die wir miteinander verknüpfen“, sagt Knop.
2000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und 22 Abteilungen auf vier Ebenen stehen dafür bereit. Angefangen wird bei der Präsentation - lange bevor die ersten Bilder laufen lernten – mit der Kunst der Schattenspiele. Andere Film-Vorläufer wie die Laterna Magica und das Daumenkino werden vorgestellt.
Das Schöne dabei ist, dass im gesamten Museum immer viele Dinge ausprobiert, quasi erfahren werden dürfen. So kann der Besucher etwa mit einem Blitzlicht seinen Schatten auf die Wand bannen, mit einer Kurbel ein Daumenkino in Bewegung setzen oder durch Sehschlitze alte Fotos im 3D-Verfahren betrachten. Spätestens dann wird auch klar, wa- rum die Ausstellungsräume dunkel sind, denn an vielen Stellen werden Filmausschnitte zu Regisseuren, Schauspielern und Techniken gezeigt.
Nicht wundern sollte man sich, wenn man mitten in eine Filmszene hinein gerät, eine Gruppe verkleideter Jugendlicher plötzlich zwischen den alten Projektoren, Scheinwerfern oder Fernsehkameras auftaucht. Workshops, bei denen die Die Freunde dieses Kultmusicals dürfen sich schon jetzt freuen: Im April kommt mit „Grease“eine der schönsten Rock’n’Roll-Lovestorys nach dem Erfolg in der letzten Spielzeit wieder ins Capitol, Erkrather Straße 30. Ab dem 15. des Monats tanzen die Pink Ladys und die TBirds dort über die Bühne, sind Pet- Teilnehmer durch praktische Dreharbeit die filmische Formensprache lernen, sind im Museum an der Tagesordnung. Wie unterschiedlich die Stile ausfallen können, werden in der Black Box, dem an das Museum angeschlossenen Kino, gezeigt. Hier haut auch schon mal ein Musiker live zu Stummfilmen in die Tasten einer Kino-Orgel aus den 1930er Jahren.
Julia Brabeck
ticoats, Party und Pferdeschwänze angesagt. Tickets von 24,50 bis 89 Euro gibt es unter 0211 73440.