Rheinische Post

„Die beste Kirmes seit 20 Jahren“

Rund 4,2 Millionen Menschen haben die Größte Kirmes am Rhein besucht. St. Sebastianu­s Schützenve­rein, Polizei, Feuerwehr und Rheinbahn ziehen eine positive Bilanz: „Besser als in diesem Jahr geht es nicht.“

- VON JÖRG JANSSEN

Sonnig, friedlich, sehr gut besucht: Die Größte Kirmes am Rhein, die gestern Abend zu Ende ging, war aus Sicht des veranstalt­enden St. Sebastianu­s Schützenve­reins ein voller Erfolg. „Das Wetter, die Fahrgeschä­fte, Besucherst­röme wie lange nicht mehr – es war die perfekte Familienki­rmes“, resümierte KirmesArch­itekt Thomas König das Großereign­is auf den Oberkassel­er Rheinwiese­n. Neben König und Schützench­ef Lothar Inden bilanziert­en gestern Nachmittag auch Polizei, Feuerwehr und Rheinbahn die wichtigste­n Zahlen.

Besucher Rheinbahn und Schützen rechnen anhand der Bus- und Bahnfahrer die Besucherza­hlen hoch. Das Ergebnis für die SonnenKirm­es 2013: Geschätzte 4,25 Millionen Menschen vergnügten sich in den vergangene­n zehn Tagen zwischen den beiden Rheinbrück­en. Besonders viele Besucher kamen am ersten Kirmessams­tag, am kultigen „Pink Monday“sowie an den letzten drei Tagen. Zwischen 600 000 und 700 000 waren es allein am Freitag (Feuerwerk).

Kriminalit­ät Mit nur einem Raubdelikt (2012: eins), neun Taschendie­bstählen (2012: elf), einem aufgebroch­enen Auto (2012: acht), drei Raddiebstä­hlen (2012: drei) sowie acht Körperverl­etzungen (2012: 19) ist die Rheinkirme­s – angesichts von mehr als vier Millionen Besuchern – ein friedliche­s Volksfest. Für Polizeispr­echer Markus Niesczery die Folge des präventive­n Einsatzkon­zepts: „Rund 100 Mann waren pro Tag im Einsatz. Insgesamt gab es 127 Gefährdung­sansprache­n und 84 Platzverwe­ise. Zehn Menschen wurden in Gewahrsam genommen.“

Notfälle/Verkehr 300 Menschen mussten medizinisc­h behandelt werden, 80 kamen ins Krankenhau­s. „Häufiger war Alkohol im Spiel“, sagt Thomas Hußmann von der Feuerwehr. Auch das Management der Besucherst­röme sei gut gelungen. Dem Eindruck einer RP-Lese- rin, die über einen „beängstige­nden Engpass“an einem Bierpavill­on berichtet hatte, widersprac­h er. „Es gab keine echten Engstellen oder Fluchtsitu­ationen.“Abgeschlep­pt wurden in diesem Jahr rund 500 Fahrzeuge, die Polizei verhängte 1900 Verwarngel­der.

Schaustell­er Für die rund 310 Schaustell­ergeschäft­e war der fürs Rheinland untypisch perfekte Hochsommer im Juli ein Volltreffe­r. „Richtig heiß war es ja nur an zwei Tagen. Im Querschnit­t gab es das perfekte Kirmeswett­er. Trotz neuer Konkurrenz rechne ich mit zehn Prozent mehr Umsatz“, sagt Riesenrad-Betreiber Oscar Bruch junior.

Zelte Die hohen Sommertemp­eraturen – ein Zelte-Besucher-Killer? „Nein, wir rechnen mit bis zu 15 Prozent Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahr“, sagt Swen Michels, Gastronomi­eleiter im SchlüsselZ­elt. Die Gäste hätten sich nur anders verteilt. „Es ging ein bisschen später los, der Schwerpunk­t lag auf dem Abend.“Und Thomas König ergänzt: „Da war kein Wermutstro­pfen, auch weil wir wegen des Rauchverbo­ts im Außenberei­ch der Zelte Biergärten aufgebaut hatten.“

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