OB Elbers schießt gegen Sparkassen-chef
Der Rathaus-chef ist sauer, weil Arndt M. Hallmann das Sponsoring fürs Kirmesschiff gestrichen hat.
Kaufmännisch stringentes Handeln und die Finessen des kommunalpolitischen Abc sind vielfach nicht kompatibel. Oft kommt es zu Konflikten, wie die Eskalationen zwischen Oberbürgermeister Dirk Elbers und Sparkassen-Chef Arndt M. Hallmann zeigen. Aus dem Mitwird bei den beiden wichtigen Protagonisten mittlerweile regelmäßig ein Gegeneinander. So auch bei der städtischen Schiffspartie zum Kirmesfeuerwerk.
Missstimmungen gab es zwischen OB und dem Stadtsparkassen-Banker mehrfach. Die Größte: Der neue Chef der Sparkasse hat mit seinem Risikovorstand die Kreditbestände durchforstet und für 2012 kaum Gewinn ausgewiesen. Statt der geplanten neun Millionen Gewinnabführung klingelten am Ende nur etwas mehr als 500 000 Euro in der Stadtkasse. CDU-Chef KlausHeiner Lehne bezeichnete Hallmann in diesem Zusammenhang gegenüber der RP als „kommunalpolitischen Gau“, die Wogen sind nach einem persönlichen Gespräch mittlerweile geglättet. Das Institut wollte zudem nichts mehr für den Düsseldorfer Gemeinschaftsstand auf der Immobilienmesse Mipim in Cannes ausgeben, worauf Elbers wütend ankündigte, jeden Sparkassenmann, der auf der Messe erscheine, vom Stand zu werfen. Die Entscheidung wurde korrigiert.
Auch am Freitagabend beim Kirmesfeuerwerk stand Hallmann, obgleich abwesend, bei der Schiffspartie im Mittelpunkt des Interesses von mehreren hundert Gästen. Denn auch dort hatte sich die Sparkasse abgewendet und dem Verneh- men nach 35 000 Euro gespart. OB Elbers nahm dies zum Anlass für einen deutlichen Seitenhieb. Ein Partner sei nicht mehr mit an Bord, führte er übers Mikrofon aus, und wenn dieser meine, so könne er Geschäfte machen, dann bitte sehr. Bei den Chefs von Messe und Flughafen bedankte Elbers sich hingegen: „Wir drei wissen, wie man Verantwortung für eine Stadt übernimmt.“
Dass Hallmann es auf eine Art Duell ankommen lassen möchte, halten Beobachter indes für ausgeschlossen. Fürs Stadtjubiläum etwa hat er 100 000 Euro eingeplant, das Kirmesschiff hingegen kam als unnötiges „Dining und Wining“auf seine Streichliste. Hallmann sei lediglich gradlinig, sagen Insider, und lasse sich nicht von seinem Weg abbringen. Wenn die nächsten Jahreszahlen anders aussehen, dürften OB und Sparkassen-Chef wieder mehr mit- als übereinander reden.