Rheinische Post

Lärm verärgert die Bürger in Grafenberg

Bei der Mobilen Redaktion der Rheinische­n Post in Grafenberg war vor allem der Lärm durch Bundesbahn und Straßenver­kehr Thema. Gelobt wurden die Lage des Viertels und die Arbeit der Sportverei­ne.

- VON LAURA IHME UND JÖRG JANSSEN

Eines wurde bei der Mobilen Redaktion der Rheinische­n Post in Grafenberg deutlich: Die meisten Anwohner mögen ihren Stadtteil, schätzen ihn wegen seiner naturnahen Lage und sind froh, dass man sich im Viertel untereinan­der kennt: „Wenn ich 100 Jahre alt werden sollte, dann wünsche ich mir, durch Grafenberg zu spazieren, wo man mich kennt und grüßt“, sagt Karolina Jäger (72). Seit 47 Jahren lebt sie in dem Stadtteil im Düsseldorf­er Osten. „Das ist hier ein guter Ort, um Kinder groß zu ziehen: Es ist grün und es gibt ganz viele Sportverei­ne“, findet Walburga Schuchardt. Die 62-Jährige lebt ebenfalls seit mehr als 40 Jahren in Grafenberg.

Seit Jahren vereint die Grafenberg­er aber auch ein gemeinsame­s Problem, und zwar der Lärm im Stadtteil. Schuld daran ist aus Sicht vieler der Verkehr – auf der Schiene und der Straße. Denn nicht nur die starkbefah­rene B 7 führt über die Ludenberge­r Straße quer durch das Viertel, sondern auch Dutzende Güterzüge kreuzen den Stadtteil täglich. „Der Bahnlärm wird immer schlimmer. Hinzu kommen ständige Erschütter­ungen durch die viel zu hohe Geschwindi­gkeit der Züge“, beklagt Ute Balleer (58). Sie lebt in der Ostpark-Siedlung im Stadtteil und damit direkt an der Zugstrecke. Unzufriede­n ist auch Horst Mül- Tunnellösu­ng für die B 7. „Am besten bis zur Autobahn“, sagt Rainer Klöpper (CDU) aus der Bezirksver­tretung, der ebenso wie Bundestags­kandidat Thomas Jarzombek mitdiskuti­erte. Auch Bezirksvor­steher Hanno Bremer glaubt – trotz immenser Kosten – an die Machbarkei­t eines solches Projekts. „Es brächte vielen Familien Arbeit und Brot.“

Viel Aufsehen erregt haben in den vergangene­n Wochen auch die Beschwerde­n einzelner Bewohner des Stadtteils über eine angebliche Lärmbeläst­igung durch den Sportverei­n TV Grafenberg. Kein Verständni­s dafür hat Maria Schreiber. „Angeblich sitzen die Kinder heute viel zu lange am Computer und dann dürfen sie nicht nach Herzens Lust Fußball spielen, nur weil einige sich gestört fühlen.“Auch Uli Geduldig, Vorsitzend­er des Vereins, belastet die Situation: „Wir haben unser Angebot bereits eingeschrä­nkt, um Lärm zu vermeiden. Wir wollen außerdem mit dem Beschwerde­führer Gespräche führen.“

Ein Wochenmark­t fehlt derweil Wilma Arlt vom Bürgervere­in Grafenberg. „Schade, dass man immer nach Gerresheim fahren muss.“Wie viele andere Besucher der Mobilen Redaktion ist sie über den Gänsekot im Ostpark verärgert. „Das hat Ausmaße angenommen, die es nicht gab, als wir hierher kamen. Man muss Wege finden, die Population zu vermindern.“

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