Gottesdienst erinnert an Drogentote
In der St-elisabeth-kirche in Flingern wurde der Verstorbenen gedacht.
Der 21. Juli gilt als nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. Auch die Düsseldorfer erinnerten deshalb gestern an die Drogentoten der vergangenen zwölf Monate. Angehörige, Freunde und Mitarbeiter der Organisationen, die in Düsseldorf Hilfsangebote für drogenabhängige Menschen anbieten, kamen zum ökumenischen Gottesdienst in die St.-Elisabeth-Kirche in Flingern. Pfarrer Thorsten Nolting von evangelischer Seite und Klaus Klehrbusch von der katholischen Kirche leiteten den Gottesdienst. Viele Besucher trugen bunte Klei- dung, nur wenige kamen in schwarz. Nach einer biblischen Lesung und Orgelmusik folgte ein Totengedächtnis, bei dem 24 Verstorbene namentlich und mit ihrem Todesalter erwähnt wurden. Angehörige und Mitarbeiter der Hilfsorganisationen zündeten große, helle Kerzen für sie an. Die Stimmung war bedrückend. „Für die Klienten ist dieser Tag schwer, nicht nur, weil sie einem guten Freund gedenken, sondern auch, weil viele von ihnen selbst noch süchtig sind. Es ist, als würde ihnen ein Spiegel für das eigene Verhalten vorgehalten werden,“sagt Carsten Horn von der Einrichtung „Mobilé“in Flingern.
Zusammen mit der Düsseldorfer Drogenhilfe kümmert sich die Einrichtung darum, dass für alle Verstorbenen eine Kerze von den jeweiligen Angehörigen angezündet wird. Für manche sei das aber emotional zu schwer. Wie viele Drogentote es im vergangenen Jahr gab, sei schwer zu sagen. „Wenn die Klienten beispielsweise eine Entgiftung machen oder in der JVA sind, erfahren wir oft nicht von ihrem Tod“, sagt Horn, der die Zahl dennoch jährlich auf 24 bis 30 schätzt.
Nach dem Gottesdienst ging es für einige Besucher weiter zum Worringer Platz; dort konnten sie sich bei Kaffee und Kuchen austauschen.