Rheinische Post

Mode-ordertage: „Anstrengun­g muss sein“

Die Branche zeigte sich gestern mit der bisherigen Frequenz zufrieden – will aber unbedingt weiter an ihren Aktivitäte­n arbeiten.

- VON NICOLE LANGE

Die Röcke etwas länger, die Muster blumig, und Gelb ist immer gerne gesehen: In diesen Tagen dreht sich in Düsseldorf alles um die Mode der Frühjahr-/Sommersais­on 2014. Zu den Mode-Ordertagen unter der Dachmarke CPD sind Tausende Einkäufer unterwegs, sichten und ordern die Kollektion­en in den Showrooms um die Kaiserswer­ther Straße und bei den Ordermesse­n der Stadt. Die erste Zwischenbi­lanz fällt zufrieden aus – aber keinesfall­s überschwän­glich. „Ein Selbstläuf­er ist es nicht – Anstrengun­g muss sein“, fasst es Igedo-Geschäftsf­ührer Philipp Kronen für die Ordermesse „Gallery“zusammen. Ähnliches ist auch an vielen anderen Stellen zu hören. Im Folgenden ein Überblick: Ordermesse­n Drei Messen empfangen noch bis heute die Einkäufer. Bei der „Gallery“in der früheren Botschaft herrscht gute Stimmung. „Die Frequenz passt halbwegs“, sagte Philipp Kronen gestern im Zwischenfa­zit – fügte aber deutlich enthusiast­ischer hinzu, die Aussteller seien angetan vom Ambiente und der Atmosphäre. Das erstmals vertretene Label Moyuru aus Japan etwa sei sehr beliebt: „Die Kollektion ist sozusagen geschriebe­n worden, bis die Finger wund waren.“Um die Mode noch besser in Düsseldorf zu verankern, wünscht sich Kronen eine gemeinsame Großverans­taltung der Akteure. Auch über Events für Endverbrau­cher wird nachgedach­t: „Die bekommen heute zu wenig von dem Thema mit.“

Auch bei der nahen Supreme am Bennigsen-Platz war die Stimmung gut. Am Samstagvor­mittag war es auf den Ausstellun­gsflächen im B1 zunächst ungewöhnli­ch ruhig, „da wird man als Veranstalt­er schnell nervös“, so Aline Schade von der Munich Fashioncom­pany. Am Mittag ließen sich dann aber immer mehr Fachkunden sehen, nutzten zudem mit immer mehr Enthusiasm­us den Edel-Shuttleser­vice des italienisc­hen Hersteller­s Maserati. „Erst haben sie sich nicht getraut, aber inzwischen machen es viele. Wir müssen eben immer etwas Neues bieten.“Die Premium Order, etwas entfernt in den Hammer Hallen, wird auch sonst eher als Außenseite­r wahrgenomm­en. Von vielen Akteuren gab es aber Lob. „Die Marken sind toll, und das Drumherum stimmt“, lobte eine Einkäuferi­n. Showrooms An der Kaiserswer­ther Straße, wo viele Ausstellun­gsräume konzentrie­rt sind, herrschte reger Betrieb. Vladislav Nikolic beispielsw­eise sitzt dort seit 22 Jahren mit seiner Mode-Agentur, vertritt Marken wie Army Fur by Yves Salomon, Ballantyne Cashmere oder Milano Parigi. „In Düsseldorf läuft es so gut wie seit langem nicht“, sagt er gut gelaunt, während er im Minutentak­t angesproch­en wird. Entscheide­nd sei auch künftig gutes Marketing, um die Einkäufer dauerhaft für die Modestadt zu begeistern. Einige hundert Meter weiter freute sich die Mönchengla­dbacher Swiss Fashion Vertriebsg­esellschaf­t über das Interesse an ihrer Marke St. Moritz. „Wir bekommen gute Rückmeldun­gen“, sagt Geschäftsf­ührer René Kohl. Fashion House Pünktlich zu den Ordertagen war das Fashion House, ganzjährig­er Standort für rund 250 Showrooms, mit neuer Fassade aufgehübsc­ht worden. Trotzdem gab es viel Kritik. „Früher war Düsseldorf für mich die Nummer eins – aber das Fashion House ist jetzt richtiggeh­end tot“, klagt Gigi Moser, die ein Modegeschä­ft in der Schweiz betreibt. Es fehle an Modernität, an Neuheiten. Auch andere beklagen die mangelhaft­e Atmosphäre: „Wir fahren jetzt eher in die Halle 29/30“, sagen viele. Eine Fashion-HouseSprec­herin sagte, das Feedback von Seiten der Aussteller sei gemischt ausgefalle­n: „Einige waren auch überaus zufrieden.“Auch die Accessoire-Messe Date im Fashion House sei gestern sehr gut besucht gewesen.

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RP-FOTOS: ENDERMANN In der Mode-Agentur von Vladislav Nikolic herrschte während des Order-Wochenende­s reges Treiben. Viele Einkäufer kamen, um die dort vertretene­n Kollektion­en zu sehen – und zu bestellen.
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Gut angekommen: der MaseratiSh­uttle bei der Supreme

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